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»Akademiker haben bessere Berufschancen«

Rotary Clubs aus Höxter und Bad Driburg organisierten Informationsveranstaltung


Kreis Höxter (bec). Studieren - ist das heute überhaupt noch lohnenswert? Einen Wegweiser durch den Dschungel von Universitäten und Studiengängen boten jetzt Experten aus Höxter, Holzminden und Paderborn. Der Berufedienst des Rotary Clubs Höxter hatte gemeinsam mit dem Rotary Club Bad Driburg alle Interessierte zu dieser Informationsveranstaltung in den Räumen des Höxteraner Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung eingeladen, in denen Stühle gerückt werden mussten, um allen Zuhörern einen Sitzplatz zu bieten.
»Akademiker haben immer noch erheblich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt«, hieß dann die erste These von Wilhelm Bennemann von der Agentur für Arbeit, der tagtäglich mit Schulabgängern zusammen arbeitet und mangelnde Schulabschlüsse als eines der größten Hindernisse auf dem sowie schon schmalen Arbeitsmarkt sieht. Es zählten daneben aber auch Motivation und Überzeugung, Engagement und außerschulische Leistungen. Über Kosten und Finanzierung des Studiums konnte Harald Heiermeier vom Studentenwerk Paderborn Auskunft geben: Etwa 640 Euro Lebenshaltungskosten seien ein Mittelwert, zu dem etwa 125 Euro Semesterbeitrag und die in Nordrhein-Westfalen schon geltenden Studiengebühren hinzugerechnet werden müssten.
»Das Studium ist aber weiterhin sozial abgefedert«, wie Heiermeier berichtete. Kompensiert könnten die Kosten durch Bafög, Kindergeld und unverzinste Darlehen. Nicht zuletzt müssten aber auch 70 Prozent der Studenten nebenbei »jobben«, um sich ihren Unterhalt zu finanzieren.
Kompetente Informationen gab es dann auch von Professoren der Fachhochschulen Höxter-Lippe und Holzminden, die den Schülern ihre Studiengänge von Umweltingenieurswesen bis zur Angewandten Informatik näherbrachten. Marianne Grupe etwa hob hervor, dass auch ein Auslandsstudium in befreundeten Ländern wie Dänemark, Schweden oder Ungarn attraktiv sei.
Der Rektor der Universität Paderborn, Professor Nikolaus Risch, machte anschließend die Möglichkeiten eines Universitätsstudiums deutlich und präsentierte kurz und prägnant einige Fakultäten sowie die Campusstruktur der Universität.
Zum Schluss herrschte dann Konsens unter den Experten: »Studieren lohnt sich!« Und auch die neuen europaeinheitlichen Master- und Bachelor-Studiengänge würden zwar eine Umstellung erfordern, seien aber ebenfalls eine Chance für die Studenten. Individualfälle und -fragen konnten dann noch in einer Expertenrunde und im persönlichen Einzelgespräch mit weiteren Experten aus vielen Fakultäten, die ebenfalls an dem Informationsabend teilnahmen, geklärt werden.

Artikel vom 27.03.2006