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Bündnis kämpft um Geld für die Jugendarbeit

Gütersloher Gruppen möchten gegen geplante Finanzkürzungen in NRW mobil machen

Gütersloh (GG). Unter dem Motto »Jugend braucht Vertrauen« haben sich die Arbeiterwohlfahrt, »Die Falken«, der Evangelische Kirchenkreis, die Katholischen Jugendeinrichtungen, die Sportjugend und die SPD zu einem »Bündnis Gütersloh« zusammengeschlossen.

Der im Februar ins Parlament eingebrachte Entwurf zum Landeshaushalt des Jahres 2006 sieht vor, die vor der Landtagswahl 2005 festgelegte Fördersumme von 96 Millionen Euro für Kinder- und Jugendarbeit in NRW außer Kraft zu setzen und nur noch 75 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Damit ist nicht nur die Fortsetzung von Jugendsozialarbeit gefährdet - auch die Schließung von Jugendhäusern droht.
Das will man sich in Gütersloh nicht gefallen lassen. Deswegen will das »Bündnis Gütersloh« nun gegen den »Wortbruch der Landesregierung und der Abgeordneten des Landtages« sowie den damit verbundenen Kürzungen der Landesmittel im Rahmen eines Straßentreffs am Freitag, 31. März, von 14.30 bis 18 Uhr auf dem Berliner Platz protestieren. Zudem sind alle über 18 Jahre alten Bürger im Kreis Gütersloh aufgerufen, sich an einer Unterschriftenaktion zu beteiligten.
In einem Pressegespräch erklärten Synodalassessor Wolfgang Bergmann (Evangelischer Kirchenkreis), Bernhard Jakobtorweihen, Jugendbeauftragter des Stadtsportverbandes, Jugendhilfeplaner Franjo Enke, Jürgen Jentsch als Vorsitzender des AWO-Kreisverbandes und Karin Reuther, Leiterin des Jugendhauses Don Bosco, welche Auswirkungen die Kürzungen der Landesmittel haben und welche Ziele mit dem Protest verbunden sind. »Durch die geplanten Streichungen sind etliche Jugendhäuser, die keinen finanziellen Ausgleich von den Kommunen bekommen, ab den Sommerferien von der Schließung bedroht«, machte Franjo Enke den Ernst der Lage deutlich.
Im Kreis Gütersloh wurden bisher 50 Prozent der ausgefallenen Landesmittel ersetzt. Allerdings wird dies jährlich beschlossen und so stehe nicht fest, ob das auch in den kommenden Jahren gewährleistet sei, sagt Enke, der nicht nur die Kürzungen der Fördermittel, sondern auch den umfangreichen Verwaltungsaufwand für Förderanträge kritisiert. Wenn die Finanzmittel gestrichen würden, dann wirke sich das auf die Ausbildung von ehrenamtlichen Mitarbeitern, auf Bildungs- und Kulturmaßnahmen für Jugendliche aus. »Wenn das so weiter geht, dann wird Jugendarbeit demnächst auf der Straße stattfinden - und deswegen machen wir schon mal einen Straßentreff«, so Enke.

Artikel vom 25.03.2006