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Einsatz der AWO ist mehr denn je gefragt

Jubiläumsempfang des Ortsvereins Künsebeck - 18 Gründungsmitglieder mit von der Partie

Halle-Künsebeck (el). Auf 25 bewegte und äußerst lebendige Jahre schaute der Künsebecker Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Samstag bei einem Geburtstags-Empfang zurück. 18 Gründungsmitglieder erhielten nicht nur eine Urkunde für ihre Treue, sondern passten auch genau auf, ob die von Kassierer Peter Berszuck vorgetragene Chronik auch stimmte.

Die Gründungsmitglieder Anneliese Bramscheid, Fritz und Berta Berszuck, Valeska Brindöpke, Johanna Gerdes, Grete Jäger, Elsbeth und Hans Kowalski, Elisabeth Kroll, Erna und Walter Müller, Susanne Plöger, Ulrike und Wolf Hildebrand Sommer, Grete Teismann und als ältestes Mitglied besonders Lotte Kolpin wissen es noch ganz genau: Im Saal bei Jaeckel trafen sie sich vor 25 Jahren. Vor allem der schon bestehende »Altenkreis«, der sich hier schon zwei Jahre zuvor gebildet hatte, wollte mehr. Mehr Aktivitäten, mehr soziales Engagement, mehr Gemeinschaft. Und darum gründeten sie im Jahr 1981 den AWO-Ortsverein Künsebeck als Teil des mittlerweile schon 60 Jahre alten AWO-Kreisverbandes Gütersloh. Maßgeblicher »Vater« und bis 2001 Vorsitzender war dabei Willi Indiesteln.
Ihm galt der Dank auch der meisten Ehrengäste. So bezeichnete ihn der Vorsitzende des AWO Bezirksverbands Ostwestfalen-Lippe, Norbert Wellmann, als »Motor der lebendigen AWO-Gemeinschaft«. Schließlich hatte Willi Indiesteln auch lange Jahre als stellvertretender Kreisvorsitzender die Geschicke der AWO mit gelenkt, merkte auch der jetzige Kreisvorsitzende Jürgen Jentsch an. Und auch Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann konnte nur zustimmen, dass vor allem der enorme Einsatz von Willi Indiesteln zu der Blüte der Künsebecker AWO geführt habe.
Denn nachdem sich zunächst 64 Mitglieder spontan zur Gründung zusammentaten, stieg die Mitgliederzahl rasch an. Schon im ersten Bestehensjahr war sie auf 152 gestiegen und erreichte im Jahr 1993 mit 374 Mitglieder einen historischen Höchststand, erfuhren die insgesamt 90 Gäste am Samstag. Grund genug, fanden die Künsebecker im vergangenen Jahr, sich auch rechtlich auf eigene Füße zu stellen. Denn mit dem 1988 eingeweihten AWO-Haus waren sie lange der einzige AWO-Ortsverein mit einer Immobilie und sind nun auch endlich ein eingetragener gemeinnütziger Verein.
Und so begrüßte Vositzender Horst Klemme nicht nur die zahlreichen Gäste aus der örtlichen und überörtlichen Politik, sondern auch Vertreter aller Künsebecker Vereine voller Kraft und Selbstbewusstsein. Denn die derzeitige politische Situation verlange den Einsatz der Arbeiterwohlfahrt mehr denn je. »Wohlstand ist nicht gleich Wohlbefinden«, sagte Klemme, »dazu gehört auch sozialer Kontakt. Nur so kann Menschlichkeit gegen die Not kämpfen.« Bei der Künsebecker AWO hat man das auch in Zukunft mit ungebrochenem Eifer vor. Dabei gerät zunehmend auch die Jugend in den Blickpunkt, denn hier ist die Armut quasi über Nacht gewachsen. Ihre Einbindung sei dabei nicht nur besonders wichtig, meinte Anne Rodenbrock-Wesselmann, »die Jugend kann den AWO-Ortsverein auch in eine aktive und sichere Zukunft tragen.«

Artikel vom 27.03.2006