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CDU: mehr Freiheit für Schulen

Ursula Doppmeier informierte zur Bildungspolitik des Landes

Versmold (hj). Für Rückmeldungen aus den Orts- und Stadtverbänden sei sie immer dankbar, sagt Ursula Doppmeier zum Schluss der Informationsveranstaltung. Denn die Bildungspolitik auf Landesebene sei ein Thema, das Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen interessiere.

Aus diesem Grund hatte der Versmolder CDU-Stadtverband die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion eingeladen. »Es gibt wohl insgesamt einen erheblichen Klärungsbedarf in Bezug auf die geänderte Schulpolitik der schwarz/gelben Landesregierung«, hatte Stadtverbands-Vorsitzender Dr. Volker Tschorn erläutert. Und Ursula Doppmeier ergänzt: »Ich bin daher für Bedenken und andere Stimmen von Betroffenen dankbar, zeigen sie doch, dass dieses Thema ernst genommen wird.«
Lange Zeit, führte Ursula Doppmeier aus, sei NRW auf einem falschen Weg gegangen, was sie Bildungspolitik angehe. Die CDU stehe für einen schulpolitischen Neuanfang. Sie will mehr Freiheit für Schulen, mehr individuelle Förderung sowie mehr und verlässlichen Unterricht. »Gerade nach der zweiten Pisa-Studie müssen wir erkennen, dass wir ganz andere Wege gehen müssen«, ergänzt Doppmeier. Nur können grundlegende Reformprozesse nicht von heute auf morgen umgesetzt und erfolgreich gestaltet werden. Schwerpunkte seien kleinere Klassen und kleinere Schulen. Die frühkindliche Förderung müsse ausgebaut werden, ebenso die Sprachförderung von Migrantenkindern.
Besonderes Augenmerk richte die Landesregierung auf die Unterstützung der Hauptschulen. Gerade die Einführung eines flächendeckenden Angebotes von Ganztagshauptschulen, so Doppmeier, beseitige die bestehenden Qualitätsmängel und verbessere das Bildungsangebot deutlich. In spätestens zehn Jahren, hofft Doppmeier, sei dieses Ziel landesweit erreicht. Auf die Frage aus dem Plenum, ob die Versmolder Hauptschule den Zuschlag für eine ganztags betriebene Schule erhalte oder ob man weitere Konkurrenz zu befürchten habe, entgegnete die CDU-Bildungsexpertin, die 21 Jahre Realschullehrerin war, dass sie nichts davon wisse, dass es für diesen Regierungsbezirk nur zwei Ganztagshauptschulen in diesem Jahr geben solle. Detmold könne eigentlich gar nicht wissen, wie vieel Anträge bewilligt würden, erklärte die Landtagsabgeordnete.
Einen ausführlichen Rahmen nahm die Diskussion zu den Kopfnoten ein, die künftig das Arbeits- und Sozialverhalten der Schüler beschreiben. Die Landesregierung befürwortet die in das Schulgesetz aufgenommene Pflicht zur individuellen Förderung. Kopfnoten seien für eine stärkere Gewichtung von personeller und sozialer Kompetenzen besser geeignet als Bewertungen. Natürlich müssten, so Doppmeier, die Kriterien zur Vergabe dazu festgelegt werden.

Artikel vom 25.03.2006