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»Rückzug aus
Sportförderung«

Grüne sehen Kommunen in der Pflicht

Herford (HK). »Der Sport kann in seiner Bedeutung für unsere soziale Gemeinschaft, besonders aber für unsere Jugend nicht hoch genug geschätzt werden, doch ist es besser, wenn der Kreis sich aus der Sportförderung zurückzieht«, ist die Ansicht der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

»Im Sport erwerben Mädchen und Jungen wichtige Fähigkeiten, die sich in der Regel auf ihr gesamtes soziales Verhalten und ihr Leistungsvermögen positiv auswirken«, meint Angela Holstiege, die Fraktionssprecherin. Diese Fähigkeiten seien beispielsweise Verantwortungsübernahme in der und für die Gruppe, Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit und Zuverlässigkeit. Der Sport stärke das gesamte soziale Miteinander. Nicht zuletzt das durch den Sport auf vielfältige Weise geforderte und geförderte Ehrenamt mobilisiere wichtige gesellschaftliche Ressourcen. Darum muss nach Ansicht der Grünen der Sport in seiner ganzen Vielfältigkeit als kommunale Aufgabe anerkannt werden.
Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen bezweifelt aber, dass der Kreis die richtige Ebene dafür ist, den Sport zu fördern. Ihrer Ansicht nach werden dadurch nur, beispielsweise durch Doppelbefassungen, bürokratische Tendenzen unterstützt. Seitdem das Land seine Sportförderung in einer Sportpauschale für jede Einwohnerin und jeden Einwohner an die Kommunen gegeben hat, ist es sinnvoller Weise Aufgabe der Kommunen, vor Ort zu entscheiden, wofür diese Sportpauschale ausgegeben werden soll.
Auch eine oft genannte Ausgleichsfunktion müsse der Kreis nicht mehr wahrnehmen, weil kleinere Kommunen im Verhältnis etwas mehr Geld vom Land bekämen.
Wenn der Kreis selbst keine Sportförderung mehr betreibe, könne entsprechend die Kreisumlage niedriger ausfallen.

Artikel vom 24.03.2006