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Weit mehr als nur ein Frühstück

Mischung macht den Reiz aus: Frauen essen gemeinsam, hören Vortrag und Musik

Hunteburg (voc). Ein gemeinsames Frühstück, ein Referat und Musik - dieser Einladung folgten jetzt mehr als 230 Frauen aus Stemwede, der Samtgemeinde Lemförde, Diepholz, Bohmte und vielen Orten rund um den Stemweder Berg in den Saal des Gasthauses »Knostmann«.

Da alle verfügbaren Plätze innerhalb eines Tages ausgebucht waren und die Warteliste dementsprechend lang war, entschloss sich das Organisationsteam, die Veranstaltung am Samstagnachmittag in Lembruch am Dümmer See zu wiederholen.
Nachdem die Flötengruppe »Flötanten« den Morgen mit dem Beatles- Klassiker »Yesterday« eröffnet hatten, präsentierten Sarah Schoote und Magdalena Willmann einen Sketch zum Thema »Männer und Väter«, der im Publikum gleichermaßen für Schmunzeln und nachdenkliche Mienen sorgte.
Im Anschluss an ein ausgedehntes Frühstücksbüffet begrüßte die Koordinatorin der Lemförder Gruppe, Gerlinde Willmann, die Referentin Iris Flentje.
»Der erste Mann in meinem Leben« lautete der Titel des Vortrags. Überraschte Zuhörerinnen brachte Flentje aber schnell auf die richtige Spur. Nicht etwa die erste große Liebe war gemeint, sondern der buchstäblich erste Mann im Leben einer Frau oder eines Mädchens: Der eigene Vater. Welchen Einfluss die Erziehung, Bewertung und die möglicherweise fehlende Anerkennung durch den Vater auf das Leben einer Frau haben kann, war eine der zentralen Fragen, die Iris Flentje anschaulich erörterte.
Zum Teil auch durch autobiographische Berichte und Reflektionen ermunterte Flentje ihre Zuhörerinnen, auch einmal über ihre eigene Tochter-Vater-Beziehung nachzudenken.
Sie zeigte darüber hinaus Möglichkeiten auf, wie man durch eine sachliche Bestandsaufnahme und Auseinandersetzung die eigene Situation verändern und die möglicherweise immer noch andauernde Beeinflussung durch den Vater unterbrechen kann.
Der große Erfolg des Frühstückstreffens für Frauen, so allgemeiner Tenor unter den Teilnehmerinnen, liegt besonders darin, dass keineswegs nur ein Frühstück geboten wird; die gelungene Mischung aus einem entspannten Frühstück, einem Vortrag, dem Gedankenaustausch mit anderen Frauen und einem begleitenden Musikprogramm machten den Reiz der Veranstaltung aus.
Die »Flötanten«, die für die musikalische Untermalung des Vormittags verantwortlich zeichneten, beendeten diesen mit Flötenstücken aus Pop- und Klezmermusik.
Die Idee zu einem solchen Frauenfrühstückstreffen stammt aus der Schweiz, wo 1983 die erste Veranstaltung dieser Art angeboten wurde, und hat sich auch hierzulande längst etabliert: Seit 1984 wurden in Deutschland in mittlerweile 228 Orten Frühstückstreffen für Frauen abgehalten.
Organisiert die Zusammenkünfte von Frauen aus den unterschiedlichen Konfessionen und Gemeinden, die gemeinsam neue Impulse für den Alltag entdecken möchten.

Artikel vom 25.03.2006