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Nächstes Tor in Verl?

Sebastian Hille darf bei Bochumer Profis mittrainieren

Bochum (cas). Als Sebastian Hille noch im Heidewald kickte, meinten seine Kritiker naserümpfend: »Der ist doch nur schnell.« Diesen nicht geraden netten Spruch hat der Stürmer bis heute in seinem Hinterkopf gespeichert. Umso mehr freut's Sebastian, dass er am Sonntag als aktueller Oberliga-Torjäger-Primus in den Kreis Gütersloh zurückkehrt.

Diesmal nicht in den Heidewald zu seinem Ex-Klub FCG - Hille kreuzt mit bereits 15 Treffern im Gepäck und mit dem VfL Bochum II an der Verler Poststraße auf.
»Das ist unsere letzte Chance, um vielleicht doch noch in den Aufstiegskampf eingreifen zu können. Für den Spitzenreiter ist jedenfalls der Druck viel größer als für uns, weil wir nicht mehr viel zu verlieren haben«, sieht der flinke Blondschopf sein Team zumindest mental in der besseren Ausgangsposition. Nur bei einem Sieg gegen den SC Verl dürfen sich die Bochumer Bubis noch Hoffnungen machen, wenngleich diese dann immer noch gering wären.
Selbst bei einer Niederlage ginge es für Sebastian Hille weiter um einen Aufstieg. Denn inzwischen ist Marcel Koller, VfL-Chefcoach, auf den kleinen Wirbelwind aufmerksam geworden. So darf der Ex-Gütersloher demnächst bei den Profis regelmäßig mitschwitzen, nachdem Hille vor der Winterpause schon einmal im Kader der Zweitligisten stand. »Ich wurde zum ersten Mal überhaupt für das Spiel gegen Spvg. Unterhaching nominiert, bin aber nicht zum Einsatz gekommen«, berichtet der Flügelflitzer, der in den nächsten Wochen unter »hoher« Beobachtung stehen wird.
»Die Chancen, beim VfL einen Profi-Vertrag zu bekommen, sind natürlich nicht allzu groß. Dennoch möchte ich mich Marcel Koller so gut wie nur möglich präsentieren«, sagt der Pädagogik-Student, dessen Oberliga-Kontrakt im Sommer ausläuft. Sollte ihm der ganz große Sprung nicht gelingen, möchte Hille zumindest in die Regionalliga. »Ich bin jetzt schon 25 und kann nicht mehr allzu lange warten«, weiß Sebastian, dass seine bisher 15 Tore ein glänzendes Bewerbungsschreiben sind. Nach Lage der Dinge (»Ich bin super drauf«) wird Hille bis zum Serienende locker über 20 »Buden« kommen. »Mein nächster Treffer soll schon Sonntag fallen«, kündigt er selbstbewusst an.
Übermorgen sieht Sebastian, der erst in der Rückrunde der vergangenen Saison in Bochum den Durchbruch schaffte, seinen früheren Heidewald-Kumpel Giovanni Taverna wieder. Während der Verler nur ungern an sein nicht gerade erfolgreiches FCG-Gastspiel zurück denkt, hat Sebastian Hille überwiegend positive Erinnerungen. »Auch Gütersloh war eine schöne Zeit für mich.«

Artikel vom 24.03.2006