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Spektakulär: Crash-Car stürzt von Straße

Stuntszene für Wedel-Film gelungen

Von Katrin Niehaus
Borgholzhausen (WB). Als der Stuntman gestern in der Abenddämmerung unverletzt aus dem Crash-Car kletterte, klatschte selbst das Filmteam Beifall. Regisseur Dieter Wedel und seine Crew hatten nur einen Versuch, den spektakulären Stunt zu filmen - und der klappte. Um 19 Uhr war die Szene im Kasten.

Zu den wenigen, die das Spektakel, den inszenierten Unfall in den Piumer Serpentinen, live miterleben durften, gehörte Bürgermeister Klemens Keller. Die vielen Schaulustigen mussten sich mit einem Platz an der L 785 begnügen. »Die Schauspieler Ulrich Tukur und Maximilian Brückner standen in meiner Nähe, als der Ford Mondeo die Böschung herunterstürzte und sich überschlug. Sie waren froh, dass sie nicht in diesem Auto sitzen mussten«, sagte Keller im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
Er hatte sich gemeinsam mit Ordnungsamtsleiter Manfred Warias bereits gegen 17 Uhr auf den Weg an den Unfallort gemacht. Zunächst wurde dort jedoch mehrfach die Anfahrt des Autos gedreht. Besonders spannend, so der Bürgermeister, sei dann der Stunt gewesen. »Es war beeindruckend, zu sehen, was passiert, wenn ein Wagen mit mehr als 70 Stundenkilometern von der Straße abkommt. Dabei werden wahnsinnige Kräfte frei gesetzt«, berichtete Klemens Keller.
Das war jedoch nicht die einzige spannende Kamera-Einstellung des Nachtdrehs. Das Schrottauto auf dem Acker wurde mit Brennpaste präpariert und stand später lichterloh in Flammen. Zeit für die Piumer Feuerwehrleute, ihre Komparsenrollen in Angriff zu nehmen. Zu den elf ausgewählten Feuerwehrmännern (das WB berichtete am Montag exklusiv) hatte sich gestern auch Löschzugführer Wilhelm Wesselmann gesellt. Zwei weitere heimische Akteure, die beiden Polizisten Josef und Stefan Hoppe, waren ebenfalls bei diesem ungewöhnlichen Unfall im Einsatz.
Hinzu kamen andere Kleindarsteller wie Rettungssanitäter aus Hannover, die sich um den verletzten Chirurgen Harry Seidel kümmerten. Diese Szene wurde von Hauptdarsteller Ulrich Tukur persönlich gespielt - sein Double hatte Pause.
Im Film treffen zudem mehrere Autos am Ort des Geschehens ein, bevor die Retter erscheinen. Eine von ihnen war Tanja Schwarze, die mit ihrem Auto am Straßenrand stoppte und die Böschung zu dem Schwerverletzten heruntereilte. Ihre Eltern Gabriele und Lothar Schwarze hatten sich an der L 785 postiert, um das Geschehen aus der Ferne zu beobachten: »Der Chef unserer Tochter - sie arbeitet in der Sparkasse Windflöte - hat ebenfalls eine Komparsenrolle. Da ist es nicht ganz so schlimm, wenn sie am Tag nach dem Dreh nicht ausgeschlafen am Arbeitsplatz erscheint«, sagte der Bielefelder schmunzelnd.

Artikel vom 24.03.2006