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Schüler übernehmen Verantwortung

Erste Sporthelfer am Gymnasium ausgebildet - freiwillig 35 Schulstunden gelernt

Schloß Holte-Stukenbrock (bs). Zum ersten Mal sind am Gymnasium Schloß Holte-Stukenbrock Schülerinnen und Schüler zu Sporthelfern ausgebildet worden. Die 17 Sporthelfer unterstützen die Lehrer bei Schulsportfesten und -wettkämpfen und übernehmen eigene Verantwortung, beispielsweise bei der Leitung einer Sportarbeitsgemeinschaft.
Lars Quisbrock, Sportlehrer am Gymnasium und Initiator dieser Ausbildung an der Schule, stellte gestern Inhalte und Ziele vor. »Diese Ausbildung in Form einer Arbeitsgemeinschaft wird hoffentlich als feste Einrichtung in das Schulprogramm aufgenommen. Bedarf ist da«, so der Lehrer. Das scheint sicher, denn Schulleiterin Marion Blome unterstützt die Initiative voll und ganz. »Ich freue mich, dass sich Schüler als Sporthelfer engagieren«, sagte sie.
Seit August des vergangenen Jahres befassten sich die 17 Schüler mit dem Kennenlernen des Aufgabenfeldes »außerunterrichtlicher Schulsport«, bereiteten sich immer donnerstags nach dem Unterricht auf die Mitarbeit bei der Planung, Durchführung und Auswertung von Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten vor.
Mittlerweile leiten die Schüler die Arbeitsgemeinschaften Volleyball, Badminton, DLRG und Handball. Zwei Schülerinnen wollen sich künftig um Fußball für Mädchen kümmern, und gedacht ist zusätzlich an die Unterstützung der Lehrkräfte beim Pausensport. Dieses Angebot gibt es in den großen Pausen. »Langfristig soll eine Verzahnung von Schulsport- und Vereinssport möglich sein«, erklärte Quisbrock. Hauptziel sei, Schüler an den Sport heranzuführen, und Freude daran zu vermitteln.
Bevor die Sporthelfer ihre Aufgaben übernehmen konnten, lernten sie unter anderem methodische Prinzipien, Gesundheits- und Sicherheitsaspekte. Geübt wurde auch das richtige Verhalten bei Sportunfällen. Sie lernten außerdem, was es bedeutet, Verantwortung bei der Aufsicht zu übernehmen, und wie eventuell auftretende Konflikte gelöst werden können.
Die Sporthelfer-Ausbildung ist in ihren Voraussetzungen, Zielen, Inhalten und in ihrer methodischen Grundorientierung eng angelehnt an die Gruppenhelfer-I-Ausbildung (GH I) der Sportjugend NRW. Die Ausbildungsabschlüsse GH I und Sporthelfer werden als gleichwertig anerkannt, erläuterte Lars Quisbrock. Für seine Aufgabe hat sich der Lehrer über Angebote der Bezirksregierung und der Sportjugend NRW weiterqualifiziert.
Am Ende der Ausbildung mussten die Sporthelfer ihr Können zeigen. Am 17. und 18. Februar veranstalteten sie Übungsstunden, gaben praktisch eine Lehrprobe. Natürlich sind die Sporthelfer nicht auf sich allein gestellt. Sportlehrer begleiten und helfen bei Planung, Durchführung und Auswertung der Aktivitäten. Regelmäßig gibt es Treffen zum Erfahrungsaustausch.
Die Sporthelferausbildung richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 beziehungsweise 9, die daran interessiert und dazu geeignet sind, Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche an der Schule oder in Sportvereinen zu organisieren und zu betreuen. Um sich zu qualifizieren, müssen Schüler nicht Mitglieder in einem Sportverein sein.
Um die Ernsthaftigkeit des Wollens einer Ausbildung zu unterstreichen, unterzeichneten die Teilnehmer eine Erklärung, die Verpflichtungen zum Lernen enthält. Solches Engagement zahlt sich auch aus. Als Beiblatt zum Zeugnis wird die ehrenamtliche Tätigkeit zum Nutzen für andere Schüler gewürdigt. »Es ist nicht selbstverständlich, dass Schüler freiwillig zusätzliche Aufgaben und Verantwortung übernehmen«, lobte der Sportlehrer.

Artikel vom 24.03.2006