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Hans-Jürgen Buder erwartet, dass das Museum bis 2009 steht.

Museums-Exponate
frühzeitig zeigen

Verein soll Öffentlichkeitsarbeit verstärken

Von Hartmut Horstmann
Herford (HK). Das zukünftige historische Museum der Stadt soll fest im Bewusstsein der Bevölkerung verankert sein. Mit einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit wird sich der Verein für Geschichte während seiner Jahreshauptversammlung am 30. März beschäftigen.

Dass die Herforder genügend Exponate besitzen, um die etwa 900 Quadratmeter Museumsfläche sinnvoll füllen zu können, steht für die Befürworter außer Frage. Dr. Gerd Wollny, der für die FDP als sachkundiger Bürger im Kulturausschuss sitzt, schlug daher vor, Aspekte der Stadtgeschichte bereits vor der Museumseröffnung mit Ausstellungen zu würdigen. Als mögliche Orte nannte er Kirchen oder auch das MARTa.
Hans-Jürgen Buder, Vorsitzender des Kulturausschusses, bezeichnete den Vorschlag als »sehr konstruktiv« und kündigte für den Verein an, hier werde nach der Jahreshauptversammlung sicher etwas geschehen: »Schließlich wollen wir nicht nur die Vereinsmitglieder, sondern alle Herforder für das Museum interessieren.«
In den Bereich Öffentlichkeitsarbeit könnten auch die archäologischen Grabungen weisen, die dem Museumsbau am Münster verausgehen. Auch hier sollen die Herforder Geschichte erleben können - wobei der archäologische Aspekt nicht nur einen Erlebnis-, sondern auch einen Unsicherheitsfaktor beinhaltet. Denn niemand weiß, wie lange die Grabungen dauern. Dennoch geht Buder davon aus, dass das Museum bis 2009 steht.
Wichtig - auch hier steht das Erleben im Mittelpunkt: Hinsichtlich der Zielgruppen richtet sich die Ausstellung nicht an die Kulturbeflissenen, sondern eher an den »Kulturnormalverbraucher«. Nicht zu vergessen Schüler und Jugendliche, die im »lebendigen Museum« an die Stadtgeschichte herangeführt werden sollen. Wollny, der einräumte, er stehe dem Museumsvorhaben skeptisch gegenüber, regte im Ausschuss auch eine Liste mit Museen an, deren Besichtigung bei der Entscheidungsfindung für Herford helfen könnte. Als ein Beispiel nannte der sachkundige Bürger Corvey: »Wenn wir es ähnlich machen, wäre es nicht so gut.«
Glaubt man Buder, Kurator im Museumsverein, kann von Ähnlichkeiten keine Rede sein. Er bezeichnet das von Professor Matthias Wemhoff erarbeite Konzept als einzigartig: »Insofern können wir bei einer Besichtigungstour nur Museumskonzeptionen kennenlernen, die wir überwinden wollen.« Mit Spannung, so hoffen die Museumsverantwortlichen, warten die Herforder Bürger auf die erste Präsentation des neu ausgearbeiteten Wemhoff-Konzeptes. Am 27. April soll es im Kulturausschuss erstmals vorgestellt werden.

Artikel vom 24.03.2006