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Konzept als
Sorglos-Paket
für die Stadt

Rat gibt Gutachten in Auftrag

Von Heinz-Peter Manuel
Büren (WV). Die weitere Zukunft des Gewerbes an der Fürstenberger Straße brennt den Politikern auf den Nägeln. Vor einer Entscheidung über die mögliche Aufhebung der Einzelhandelssperre allerdings holt sich der Bürener Rat externen Sachverstand ins Haus. In der jüngsten Sitzung beauftragte er das Dortmunder Stadtforschungs- und Planungsbüro Junker und Kruse.

Vor der »nahezu einstimmigen« (Auskunft von Franz Meis) Auftragsvergabe im vertraulichen Teil der Sitzung hatte Diplom-Geograph Stefan Kruse die Gelegenheit, das bislang schon in zahlreichen Kommunen ganz unterschiedlicher Größe tätig gewordene Unternehmen (20 Mitarbeiter, Geograpen und Raumplaner) und seine Vorgehensweise vorzustellen.
Warum braucht die Stadt überhaupt ein »Einzelhandels- und Zentrenkonzept? Zum einen, so Kruse, lägen häufig nicht kompatible Interessenlagen vor. Pläne großräumiger Anbieter ließen sich manchmal in engen Innenstadtlagen nicht verwirklichen. Bei der Steuerung von Neuansiedlungen und der Ausweisung entsprechender Flächen brauche die Stadt aber Planungs- und Rechtssicherheit. Die könne das Konzept ebenso liefern wie exaktes Datenmaterial.
Bevor Empfehlungen gegeben werden, erstellt das Büro eine »Bürener Sortimentsliste«. Alle Verkaufsflächen - auch in den Ortsteilen - werden detailliert unter die Lupe genommen. Eine Haushaltsbefragung mit 250 Interviews schließt sich ebenso an wie eine städtebauliche Analyse der relevanten Einkaufsstandorte. Schließlich interessieren sich die Planer für die Herkunft der Kunden.
Aus dieser Analysephase entsteht eine perspektivische Betrachtung mit den möglichen künftigen ökonomischen Rahmenbedingungen. Das Projekt wirft einen Blick voraus auf die Zeiträume bis 2010 und 2015. Dem Rat werden dann grundsätzliche Entwicklungsstrategien vorgestellt. Anhand bestimmer Szenarien werden Folgewirkungen verdeutlicht.
Schließlich geht es um ein räumlich konkretisiertes Einzelhandelskonzept für Büren. Darin werden Aussagen getroffen zu Entwicklungsbereichen, aber auch zu möglichen Tabuflächen. Im gesamten Untersuchungszeitraum soll der Rat ständig auf dem Laufenden gehalten werden.
Der Zeitplan der Dortmunder sieht vor, dass die Erhebungen im April beginnen können. Bereits im Herbst sollen die Politiker ein fertiges Einzelhandelskonzept auf dem Tisch haben. Angesprochen auf das Thema Fürstenberger Straße äußerte Planer Kruse die Ansicht, dass bereits nach zwei bis drei Monaten aussagefähige Daten vorlägen, auf deren Basis das dortige Verfahren weitergeführt werden könne.
Seine Arbeit bezeichnete Kruse als »Rundum-Sorglospaket für die Stadt«: Neben der Erhebung des aktuellen Status bekommen Sie Perspektiven für die nächsten zehn Jahre«, sagte er.

Artikel vom 25.03.2006