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Von der Hochzeitsallee auf die Bühne

Isenstedts Ortsheimatpfleger Ewald Harre spricht über die Ziele in seinem neuen Amt

Von Felix Quebbemann
Espelkamp-Isenstedt (WB). Ewald Harre kennt in Isenstedt eigentlich jede Ecke -Ê auch wenn er nicht dort geboren wurde. Dennoch ist ihm das Dorf ans Herz gewachsen.

Sogar so sehr, dass er in diesem Jahr die Nachfolge von Werner Beckschewe als Ortsheimatpfleger übernommen hat. Seit 1968 wohnt der 56-jährige Harre in Isenstedt und sagt: »Ich fühle mich als Isenstedter.« Damals war er von der »anderen Seite des Kanals«, aus Gehlenbeck, in den Espelkamper Ort gezogen.
Da ihn Geschichte schon immer interessiert hat, habe ihn das Amt des Ortsheimatpflegers gereizt. Harre, Ehemann und Vater zweier Töchter sowie der »Opa« von fünf Enkelkindern, ist Vorruheständler. Aufgrund erheblicher Kniebeschwerden musste er seinen Beruf als Postbote aufgeben. Doch Ewald Harre sagt von sich selbst: »Ich muss immer etwas zu tun haben.«
Einen Vorteil sieht er darin, einige Ämter miteinander zu verbinden. Denn als Vorsitzender der Dorfgemeinschaft sowie als Ortsheimatpfleger könne er vieles miteinander koppeln. »Dinge, die sonst erst weitergegeben werden müssen, kann ich jetzt zusammen machen.« Wichtig sei Harre vor allem, in seiner Funktion als Ortsheimatpfleger den Kontakt mit den Isenstedtern zu halten und zu pflegen. Mit den älteren Einwohner spricht er mit Vorliebe »platt«.
In seinem neuen Amt hat sich Harre viel vorgenommen. »Vor allem unterstütze ich die Sache der Dorfwerkstatt.« Zu nennen sei dabei unter anderem der Aufbau des Häuschens am Hafen. Er bedauert, dass Isenstedt keinen richtigen Dorfplatz hat und möchte diesen Zustand gerne ändern. So sei zum Beispiel angedacht, den Schulhof und die Umgebung als Dorfmittelpunkt zu etablieren.
Hierüber werde sich die Dorfwerkstatt weitere Gedanken machen. Für eine gute Idee hat der 56-jährige Harre übrigens immer ein offenes Ohr. »Wenn sie gut ist und umsetzbar, dann werde ich versuchen, sie zu realisieren.«
Dass Harre mit der Nachfolge von Werner Beckschewe, der Anfang des Jahres verabschiedet wurde, ein schweres Erbe antritt, ist ihm durchaus bewusst. »Er hat sehr viel für Isenstedt getan«, so Harre. Aber der Ortsheimatpfleger sagt selbstbewusst: »Ich werde meine Arbeit als Ewald Harre so gut machen, wie ich es kann.«
Er wolle vor allem den Kontakt zur Stadt und die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung suchen. Und schließlich kommt Bürgermeister Heinrich Vieker auch aus Isenstedt, sagt Harre mit einem Schmunzeln.
Eines der kommenden Projekte soll übrigens die Hochzeitsallee werden, die an der Alten Kirchstraße entstehen soll. Geplant sei dabei, dass jedes Hochzeitspaar am Straßenrand einen Baum pflanzt und auch Pate der Pflanze wird. Um die Pflege des Baumes werde sich dann ein Gärtner kümmern. Hierfür müsste unter anderem noch ein Zaun versetzt werden. Doch Harre ist sich sicher: »Es ist alles auf einem guten Wege.« Und wenn die Hochzeitsallee auf den Weg gebracht ist, wird Harre sicherlich noch viel zu tun haben. Denn er wurde kürzlich auch in den Vorstand des Heimatvereins Isenstedt gewählt. Und ganz nebenbei steht er mit der Heimatbühne regelmäßig auf den »Brettern, die die Welt bedeuten«. Ewald Harre ist eben ein Isenstedter -Ê durch und durch.

Artikel vom 24.03.2006