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Umgestaltung der
Eschstraße zu
teuer und unnötig

Grüne plädieren für Bürgerbegehren

Bünde (grot). Ratsfraktion und Ortsverband der Grünen lehnen die Neugestaltung der Eschstraße als zu teuer und unnötig ab. Sie hält die wesentlich kostengünstigere Reparatur der Fußgängerzone für ausreichend. Für den Fall dass, wie zu erwarten, Planungsausschuss und Rat mehrheitlich für die Neugestaltung stimmen, wollen die Grünen ein Bürgerbegehren in Gang bringen.

Die Ratsmitglieder Elmar Holstiege, Ulrike Kowalewsky, Wilfried Kura und Eyup Odabasi sowie Ute Fröhlich, sachkundige Bürgerin, hielten bei einem Pressegespräch fest, eine »Luxuslösung« für die Eschstraße habe sicherlich ihren Reiz, die hohen Kosten seien jedoch nicht zu verantworten. Kein Argument sei, dass etwa 645 000 Euro Landesmittel zu erwarten wären. Fraktionssprecher Holstiege: »Auch das sind Steuern, und mit denen sollte man sorgsam umgehen«.
Eine Summe in ähnlicher Größenordnung müssten die Anlieger beisteuern. Somit bliebe noch eine Million Euro an städtischen Mitteln - hinzu kämen die Kosten für die »Möblierung« (Beleuchtung, Bänke, Brunnen und ähnliches mehr).
Dass in der Eschstraße Sanierungsbedarf bestehe, sei angesichts des unebenen Pflasters und des nicht ablaufenden Regenwassers unbestritten, ebenso dass der Kanal zumindest in Teilbereichen der Fußgängerzone erneuert werden müsse. Eine Reparatur werde 550 000 Euro kosten, erklärten die Grünen und beziehen sich mit dieser Kostenaussage auf Äußerungen der Bauverwaltung.
Auch durch die Sanierung des derzeitigen Pflasters sei eine »spürbare Verschönerung« möglich. Auch könnten Sitzgelegenheiten, der Brunnen vor der Apotheke und Spielgeräte erhalten werden. Auch das Anpflanzen weiterer Bäume, von Anliegern seit Jahren gefordert, sei machbar. bei der kompletten Neupflasterung hingegen sollten Bäume verschwinden. Sie passten nach Auffassung der Planer nicht zum »gewollten eleganten Erscheinungsbild«. Bei einer reinen Reparatur, räumten Ulrike Kowalewsky und Holstiege ein, werde es nicht gelingen, die Situation für Rollstuhlfahrer zu verbessern. Sie bezweifelten jedoch, dass die bei einer Neupflasterung geplante Podestlösung (Aufgänge mit Stufen und Rampen zu den Geschäften) den Belangen der Behinderten gerechter werde. All diese Gründe sprächen gegen die kostenaufwändige Neugestaltung.
Die Grünen sehen sich mit »vielen Bünder Bürgern einig«, die eine Sanierung für ausreichend hielten. Das eingesparte Geld sollte besser für Reparaturen an Schulen, Sportstätten und Straßen verwendet werden.
Sollte der Rat »über die Köpfe der Bürger hinweg« die Neugestaltung beschließen, wollen die Grünen ein Bürgerbegehren in Gang bringen. Wenn sieben Prozent der Bevölkerung, also etwa 3000 Menschen, durch ihre Unterschrift unter das Bürgerbegehren statt einer Neugestaltung die billigere Reparatur verlangen, müsse der rat dieser Forderung entweder nachgeben oder einen Bürgerentscheid ansetzen. Das heißt: Alle wahlberechtigten in der Stadt würden zur Abstimmung aufgerufen.
Ansprechpartner für die an einem Bürgerbegehren Interessierten sind Ute Fröhlich, Otto-Hahn-Straße 11, Telefon 3045, sowie Elmar Holstiege, Turnerstraße 22, Telefon 61949, fax 792623, elmar.holstiege@teleos-web.de

Artikel vom 24.03.2006