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Schulen setzen
auf »Ganztag«

Politiker begrüßen Betreuungspläne

Versmold (igs). Verlässliche Betreuung bis 16 Uhr: Das werden die Grundschulen Peckeloh und Oesterweg-Hesselteich nach den Sommerferien anbieten. Der Schulausschuss stellte dafür gestern einstimmig die Weichen, der Rat muss am 6. April noch zustimmen.
Wie berichtet, müssen die beiden Grundschulen nach Alternativen suchen, da das SIT-Programm (Schülertreff in Tageseinrichtungen) nur noch bis zum Sommer vom Land bezuschusst wird. Ohne »offene Ganztagsschule« wäre die Konsequenz, dass keine Nachmittagsbetreuung mehr angeboten werden könnte. Berufstätige Eltern, die ihre Kinder gut aufgehoben sehen möchten, würden vor großen Problemen stehen. Doch die beiden Grundschul-Kollegien haben sich des Themas angenommen und genügend Eltern gefunden, die Interesse an einer Betreuung von 7.30 bis 16 Uhr haben. Auch die Politiker begrüßten die Grundschul-Pläne einmütig.
In der Peckeloher Grundschule könnte nach den Sommerferien zunächst mit 20 bis 25 Kindern gestartet werden, in Oesterweg rechnet das Kollegium mit elf bis 15 Kindern. Das Angebot der Schulen ist offen, kein Kind ist verpflichtet, daran teilzunehmen -Êwie schon an der Sonnenschule, wo die »offene Ganztagsschule« bereits seit vergangenem Schuljahr läuft: Dort haben die Kinder die Möglichkeit, gemeinsam Mittag zu essen, betreut Hausaufgaben zu machen, an Arbeitsgemeinschaften teilzunehmen oder einfach zu spielen oder zu basteln. Der Arbeiterwohlfahrt-Kreisverband hat -Êwie schon in der Sonnenschule -Êseine Bereitschaft zur Kooperation erklärt. Kaum Interesse besteht nach Auskunft von Schulleiterin Maren Broeker in Loxten. Dies habe eine Elternbefragung ergeben. »Das ist schade. Ich wäre mir sicher, dass dies Angebot auch in Loxten ein Selbstläufer würde.«
Was die Kosten angeht, kommt auf die Stadt etwa der gleiche Zuschussbedarf zu wie schon beim SIT-Programm - in Peckeloh knapp 18 000 Euro, in Oesterweg rund 10 500 Euro. Finanziert wird das Angebot »offene Ganztagsschule« neben dem städtischen Zuschuss aus Landesmitteln und Elternbeiträgen.
Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Matthies geht fest davon aus, dass der Antrag der beiden Schulen vom Land positiv beschieden wird. »Anders als bei der Hauptschule ist hier mit großer Sicherheit davon auszugehen, dass die Landesförderung kommt.«
Der Antrag der städtischen Hauptschule, die die Ganztagsschule zum neuen Schuljahr zunächst für die fünften Jahrgänge verpflichtend einführen will, ist derweil bei der Bezirksregierung eingegangen, berichtete Matthies. »Wir heben uns positiv von anderen ab«, hat Matthies erfahren. Dennoch sei natürlich noch keine Vorentscheidung gefallen. Wie exklusiv berichtet, hatten 25 Hauptschulen im Regierungsbezirk den Antrag auf Einrichtung einer Ganztagsschule gestellt. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass lediglich zehn bis zwölf Anträge bewilligt werden. Diese Schulen würden dann in den Genuss einer 30-prozentigen Personalaufstockung kommen. Ob Versmold dabei ist, wird im April entschieden.

Artikel vom 24.03.2006