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Merino-Wolle
zu Eierwärmern
verarbeitet

Kursus zum Thema Filzen besucht

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Fotos)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Selbst ist die Frau. Bei einem Volkshochschulkurs zum Thema Filzen ließen sich am Samstag elf ambitionierte Hobbykünstlerinnen in das Fertigen kreativen Osterschmucks einführen.

Über die Resonanz auf den in der Küche der Realschule Schloß Holte-Stukenbrock durchgeführten ganztägigen Workshop äußerten sich die Leiterinnen Elke Brünger und Marlies Vollmar zufrieden. »Wenn man über ein wenig Fingerfertigkeit verfügt, ist der Erfolg so gut wie programmiert«, versuchen Marlies Vollmar und Elke Brünger eine Antwort auf die Frage, warum Filzen derzeit voll im Trend liegt. Neben zu Dekorationszwecken hergestellten Blickfängern wie Frühstückseiwärmern im Huhndesign und farbenprächtigen Fantasieblüten entwarfen die Kursteilnehmerinnen unter ihrer Anleitung mit ausgefallenen Brillenetuis und Handytaschen auch kunstvolle Unikate für den Alltagsgebrauch. »Als Grundmaterial verwenden wir in jedem Fall australische Merino-Wolle«, erläuterte Marlies Vollmar. Diese sei sehr weich und lasse sich besonders gut verarbeiten. Farblich seien der Kreativität (fast) keine Grenzen gesetzt. »Insgesamt habe ich etwa 30 Farben vorrätig. Orange, Rot, Gelb und Hellgrün sind aber zur Frühlingszeit besonders beliebt.«
Bevor die Kursteilnehmerinnen ihrer Fantasie freien Lauf lassen konnten, machten Marlies Vollmar und Elke Brünger sie mit den drei wesentlichen Grundtechniken vertraut. »Dabei erklären wir, wie man Kugeln, Schnüre und Flächen filzt.« Einige Handgriffe seien jedoch immer gleich. »Zunächst wird die Wolle in handwarme Seifenlauge getunkt«, erklärte Marlies Vollmar. Anschließend werde das durchtränkte Material in die entsprechende Form gebracht und durchgeknetet, bis es sich zunehmend verfestige. Je wärmer die Seifenlauge dabei sei, desto schneller gehe der erwünschte Schrumpfungsprozess vonstatten.
»Ich bin mit meinen Ergebnissen ganz zufrieden«, sagte Hobbybastlerin Iris Borgolte aus Kaunitz, die während des Kurses erstmals mit dem Filzen in Berührung kam. Zuvor habe sie einige Bücher zum Thema gelesen und immer nach einer Möglichkeit gesucht, ihr theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen. Der Volkshochschulkurs sei ihr gerade recht gekommen. Routiniert ging auch Simone Mischke ans Werk. Nach eigenen Angaben war die Schloß Holte-Stukenbrockerin bisher bei allen vier Workshops von Marlies Vollmar und Elke Brünger dabei, weil ihr das Filzen viel Spaß mache. »Von den tollen Ergebnissen ist man am Ende meist selbst überrascht.«
Um der zunehmenden Nachfrage nachzukommen, veranstalten Marlies Vollmar und Elke Brünger außer halbjährlichen VHS-Kursen auch private Workshops. »Ich habe durch Zufall während eines Urlaubs Feuer gefangen«, erinnerte sich Marlies Vollmar, wie sie selbst zum Filzen kam. Nach der Heimkehr habe sie sofort einen Kursus besucht. Zudem habe sie sich viel angelesen und ausprobiert, so dass sie irgendwann beschloss, ihr Wissen weiterzugeben. »Nicht nur bei Erwachsenen ist Filzen beliebt. Auch Kinder haben bei der kreativen Arbeit mit Wolle viel Freude.«
Für weitere Informationen zu ihren Kursen steht Marlies Vollmar gerne unter der Telefonnummer 0 52 07/8 80 46 zur Verfügung.

Artikel vom 23.03.2006