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»Kürzungen zurücknehmen«

Kindertagesstätten benötigen dringend mehr Geld


Bünde (-gl-). »Die Kindertagesstätten sind ausgeblutet und jetzt sollen die Kürzungen aus den Jahren 2004 und 2005 weiter festgeschrieben. Das darf nicht geschehen.« Brigitte Lehmkuhl, Leiterin der Kindertagesstätte »Kinderparadies«, und Helma Geier, Leiterin der evangelischen Kleinkinderschule am Markt in Bünde, setzen sich massiv für die Volksinitiative NRW gegen die Festschreibung der Kürzungen ein. Insgesamt 66 000 Unterschriften sind erforderlich, damit die Landesregierung sich mit dem Thema noch einmal beschäftigt. In Bünde sind es bisher 1 200 Unterschriften.
Die Kürzungen für die Jahre 2004 und 2005 waren noch zu verkraften, zehrten aber auch die gebildeten Rücklagen auf. »Wenn jetzt aber die Kürzungen vom Land nicht zurückgenommen werden - das waren pro Gruppe im Jahre immerhin 2 300 Euro -, dann können wir unseren Bildungsauftrag nicht mehr erfüllen«, fordern beide Tagesstättenleiterinnen die Landesregierung zur Rücknahme der Kürzen auf.
Dringende Investitionen in Mobiliar und Ausstattung seien verschoben worden. Auch für Unterrichtsmaterialien sei kein Geld mehr da. »Das kann so nicht weitergehen, zumal den Tagesstätten weitere Aufgaben übertragen werden sollen«, machen Brigitte Lehmkuhl und Helma Geier deutlich. Ja, sie befürchten sogar, dass in einzelnen Tagesstätten von der Schließung bedroht sind.
Lehmkuhl: »Eltern renovieren schon zum großen Teil unsere Räume, Erzieherinnen werden zu Reinigungsarbeiten herangezogen. Diese Zeit geht den Kindern an Betreuung verloren. Das kann doch nicht unsere Aufgabe sein.«
Die Forderung der Tagesstättenleiterinnen ist eindeutig und in ihrer Lage durchaus zu verstehen: »Das Land muss die finanziellen Kürzungen aus den beiden Vorjahren 2006 wie versprochen zurücknehmen, damit wir unseren Auftrag, die Kinder auf die Grundschule vorzubereiten, auch erfüllen können, und das, wie bisher, professionell.« Noch können sich Bürger, die diese Forderung unterstützen, in Listen eintragen, die in allen Tagesstätten in der Zigarrenstadt ausliegen.

Artikel vom 23.03.2006