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Fasane haben
viele Feinde

Folge sechs der Hegering-Serie

Bad Oeynhausen (WB). In der sechsten Folge der WESTFALEN-BLATT-Serie »Mit dem Hegering durch das Jahr« geht es heute um den Fasan.

Gerade in der kahlen Feldflur des Frühjahrs lassen sich im Moment die Fasane auch im Vorbeifahren gut ausmachen. Der Hahn trägt ein bunt schillerndes Gefieder, die Henne ist wesentlich schlichter und im Grundton braun gefärbt. Dies macht auch Sinn, da sie am Boden brütet und so von Feinden nicht so gut wahrgenommen werden kann.
Vor vielen Jahrhunderten wurde der Fasan aus seiner ostasiatischen Heimat nach Europa eingeführt und ist heute typischer Bestandteil der Fauna in Feld und Flur. Die Feld- und Waldreviere Bad Oeynhausens sind mit Fasanen gut besetzt. Feldhecken und Gebüsche werden gerne als Domizil akzeptiert, sogar der Lebensraum »Autobahnkreuz« beherbergt trotz der vielen Fahrzeuge in Rehme eine feste Fasanenpopulation. »Vielleicht wissen die Vögel, daß hierher keine Menschen und keine Hunde kommen und sind daher kaum beunruhigt«, sagt der Rehmer Jäger Bernd Brockmann.
In der Regel werden nur die Hähne bejagd, von denen ein Hahn regelmäßig vier bis sechs Hennen »tritt«. Eine Henne brütet bis zu zwölf Eiern in 24 Tagen aus. Viele Feinde stellen dem Fasan nach: Krähen fressen gern die Gelege, Greifvögel, Füchse und Marder erbeuten Jung- und Altvögel, wo sie diese bekommen können. Fasane brüten am Boden. »Manchmal kommt es vor, daß ein Landwirt versehentlich ein Gelege ausmäht. Die Eier werden dann gern Zwerghuhnglucken untergeschoben, die sie zuverlässig ausbrüten und aufziehen. Danach können die erwachsenen Jungvögel wieder ausgesetzt werden. Hierzu gibt es sogar gesetzliche Regelungen«, erklärt Fachmann Bernd Brockmann.
An sehr vielen Stellen in Bad Oeynhausen bedrohen allerdings frei laufende Hunde die Fasane, die nicht selten solche Gebiete meiden, um sich abgelegenere Einstände zu suchen. Die Jagd im größeren Stil erfolgt zumeist als Treibjagd im Herbst und Winter. Der Fasan gilt unter den Feinschmeckern als das begehrteste heimische Federwild.

Artikel vom 19.04.2006