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Libanese geht in Haft

Erneut Drogendelikte

Herford /Löhne (cl). Irgendwann kann einem Wiederholungstäter auch der beste Verteidiger nicht mehr die Freiheit retten. Bei dem 24-jährigen Libanesen Emir Al-W. (Namen geändert) war jetzt vor dem Herforder Schöffengericht nach Ansicht der Strafverfolgungsbehörden »das Ende der Fahnenstange« erreicht.

Immer wieder hatte der Angeklagte trotz diverser Drogendelikte Verfahrenseinstellungen und Bewährungsaussetzungen als Vertrauensvorschuss der Justiz erhalten, zuletzt war er bei zwei Jahren mit Bewährung gelandet.
Emir Al-W. war gewarnt worden, dass nun kein einziger Tag Freiheitsstrafe mehr hinzu kommen dürfe, da die Bewährung sonst aufgehoben werden würde. Und in dieser äußerst prekären Situation erwarb er mindestens 20 Mal zwischen einem und 15 Gramm Kokain. Außerdem half er dem 27-jährigen Russlanddeutschen Franz K. bei dessen lebhaftem Kokainhandel.
K. bekam deshalb vor kurzem zweieinhalb Jahre Freiheitsstrafe, bei Emir Al-W. waren es jetzt 22 Monate ohne Bewährung. Dazu werden auch noch die anderen zwei Jahre kommen, da ihm mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Bewährungswiderruf droht.
Die libanesische Familie hat in Löhne viele Jahre lang für negative Schlagzeilen gesorgt. Inzwischen ist sie zur großen Erleichterung der örtlichen Polizei nach Essen verzogen. Auch Emir Al-W. hat alle Warnschüsse überhört, selbst sein Bewährungsverhalten galt als völlig unzuverlässig. Alle Ermahnungen des Bewährungshelfers und des »Dauerverteidigers« Dirk Baumann stießen auf taube Ohren.
Seit dem Zugriff der Polizei gegen Franz K. und Emir Al-W. saß auch dieser in Untersuchungshaft. Es soll jetzt versucht werden, die mehrjährige Haftzeit zugunsten einer Entzugstherapie zu unterbrechen. »Wir müssen bei harten Drogen mit hohem Suchtrisiko mit unseren Urteilen auch öffentlich abschreckende Zeichen setzen« begründete der Vorsitzende Richter Bernd Kahre das Strafmaß des Richtertrios.

Gute Laune und
der Lernerfolg
Löhne (LZ). Die persönliche emotionale Verfassung und das soziale Umfeld eines jeden Einzelnen bilden wichtige Voraussetzungen zum Lernen. Im Rahmen der Vortragsreihe »Erziehung heute« des Löhner Jugendamtes und der Volkshochschule ist am Dienstag, 28. März, um 19.30 Uhr die Sonderpädagogin Kirsten Geschke zu Gast in der Mensa der Bertolt-Brecht-Gesamtschule. Im Mittelpunkt ihres Vortrags »Gute Laune, gute Noten« stehen die Bedeutung der emotionalen Intelligenz und die aus dem Zusammenhang von persönlicher emotionaler Verfassung und sozialem Umfeld resultierenden Lernstörungen. Wer erfolgreich - nicht nur in der Schule - sein will, muss klug mit seinen Gefühlen umgehen können. Karten für den Vortrag gibt es an der Abendkasse.

Artikel vom 22.03.2006