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Stadtgeschichte selbst entdecken

Archiv zieht ins Torhaus - Dieter Meyer möchte Spenger für Historie begeistern

Von Julia Lüttmann
Spenge (SN). Durchschnittlich 60 Besucher zählt das Stadtarchiv pro Jahr - Schulklassen ausgenommen. Dabei hat das Archiv viel zu bieten: mehr als 2000 Akten, Bücher, Fotos, Post- und Landkarten. Mit dem Umzug in das Torhaus möchte Dieter Meyer (Kulturamt) mehr Menschen für das Archiv begeistern. Bei den Politikern des Kulturausschusses fing er am Dienstag an.

Akten aus den Jahren 1813 bis zur Stadtgründung 1968, Bücher, eine Postkartensammlung, Schullandkarten, Fotos, Vereinsunterlagen, 300 Luftbilder, Bücher zur Stadt- und Regionalgeschichte, Diplomarbeiten sowie alle Pressartikel, die seit 1968 über die Arbeit der Verwaltung erschienen sind, werden im Keller des Rathauses aufbewahrt. »Das Stadtarchiv ist das historische und kulturelle Erbe und das Gedächtnis der Stadt Spenge - auch wenn in erster Linie Verwaltungsschriftgut aufbewahrt wird«, erklärte Dieter Meyer, der zur Illustration eine Akte über den Marionettenspieler Wilhelm Rosenberg aus Wallenbrück mitgebracht hatte.
Diese Akten wurden zunächst im alten Amtshaus, von 1943 an im Keller des Feuerwehrgerätehauses und später im Keller des Rathauses untergebracht. Mitte der 1970er Jahre wurden die Akten von Prof. Mager und Norbert Sahrhage geordnet. Das heutige Findbuch basiert auf dieser Arbeit von 1976. Besucher können die Akten nach vorheriger telefonischer Anmeldung bei Dieter Meyer (Telefon 0 52 25/87 68 21) einsehen.
Mit dem Umzug in das Werburger Torhaus soll sich das jedoch ändern.
Das Archiv, das bisher ein »Schattendasein im Keller« führt, soll dann einen Tag in der Woche geöffnet sein. Meyer freut sich schon auf den Umzug: »Im Torhaus werden die erhaltenen Akten der Gemeinden und des Amtes Spenge aufbewahrt - also die Aktenlage bis zur Gründung der Stadt Spenge 1969. Damit erhält das Stadtarchiv einen Standort, der diesem historischen Erbe und seinem Wert für Spenge sicherlich angemessen ist, bekommt es doch an einem herausgehobenen Platz, dem Werburg-Ensemble, durchaus auch repräsentativen Charakter. Die öffentliche Wahrnehmung wird sich für das Archiv positiv entwickeln, was nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.«
Um die Bürger auf das Stadtarchiv aufmerksam zu machen, plant Dieter Meyer außerdem einen Tag der offenen Tür sowie Ausstellungen im Torhaus.
Im Torhaus werden die Akten in einem Magazinraum untergebracht, der den Besucher nur zum Teil zugänglich ist. Meyer plant, einen Arbeitsplatz einzurichten, an dem neben dem Archivar auch Besucher arbeiten können. Dieser Arbeitsplatz wird mit einem Internetzugang und einem Scanner ausgerüstet. Im Magazinraum, in dem die Akten in offenen Regalen untergebracht sind, werden mit 45 Grad Luftfeuchtigkeit und 18 Grad Celsius optimale Bedingungen für die Lagerung von Akten herrschen.

Artikel vom 23.03.2006