23.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gewalttätigkeit in uns allen

»A History of Violence« dreimal im Universum zu sehen


Bünde (BZ). Ein ganz normaler Mittelstandsamerikaner (Viggo Mortensen) wird in David Cronenbergs neuem Thriller »A History of Violence« von einem Verbrechersyndikat verfolgt - warum bloß? Diesen, auf dem letzten Filmfestival in Cannes viel beachteter Film, zeigt das Universum am Freitag, 24 , Sonntag, 26., und Mittwoch, 29. März, jeweils um 20 Uhr.
Die Musterfamilie Stalls lebt im Mittleren Westen der USA. Tom (Viggo Mortensen) ist seit über 20 Jahren immer noch glücklich mit Edie (Maria Bello) verheiratet, ihre beiden Kinder Jack und Sarah machen die Idylle perfekt. Eines Tages wird Tom zum in den Medien gefeierten Helden, nachdem er zwei gesuchte Schwerverbrecher, die sein Restaurant überfallen haben, niedergestreckt hat. Doch schon bald bekommt Tom Besuch von neuen bedrohlichen Männern - Angehörigen eines Verbrechersyndikats aus Philadelphia. Ihr Anführer (Ed Harris) behauptet steif und fest, dass Tom Stall nicht Tom Stall ist, sondern der Gangster Joey Cusack.
Der außergewöhnliche Regisseur Cronenberg erzählt, wie sich allmählich die Gewalt in das Herz dieser Familie frisst und trotz aller erfolgreichen Parierversuche gegen die Störversuche von außen die Beziehung des Ehepaars, das pazifistische Selbstverständnis des Sohns und auch die Rollenverteilung zuhause verändert. Die Gewalt macht diese bodenständige Frau ohnmächtig und zwingt sie in eine konservative, passive Rolle.
Die spannende und oft überraschende Geschichte mit exzellenten Schauspielern und sehr guter Kameraarbeit zeigt Gewaltszenen, macht aber auch nachdenklich.

Artikel vom 23.03.2006