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Sänger geben ihre Freude ans Publikum

Frühlingskonzerte der Loher Chöre machen den Frohsinn zum Mittelpunkt

Von Jana Winde (Text und Fotos)
Vlotho (VZ). »Für uns ist es das größte Glück, singen zu dürfen.« Dass die Mitglieder des Männergesangsvereins Liedertafel und des Frauenchors Lohe unter Leitung der Vlothoer Chorleiterin Marianne Braun mit dieser Behauptung richtig lagen, bewiesen sie zweifellos am Wochenende. Denn: »Wer singt, ist fröhlich«, sagte der Vorsitzende des Männerchors, Dr. Heinrich Möllenhoff.

Genau dieses Gefühl wollten die Sänger an die Besucher übertragen. So sorgten die insgesamt rund 120 Stimmtalente dafür, dass im Theater im Park in Bad Oeynhausen unter dem Motto »So klingtĂ•s im Frühling« kein Besucher an etwas Trauriges denken musste. In den Gesichtern der Sänger standen die Begeisterung und der Spaß, was sich augenscheinlich auch auf die Besucher zu übertragen schien.
Und genau das sei auch das Ziel der beiden Chöre, wie der erste Vorsitzende der Liedertafel, Dr. Heinrich Möllenhoff, betonte. »Wir machen uns durch unsere Musik frei und wollen diese Stimmung weiter hinaus tragen.«
So standen bei beiden Konzerten ausschließlich der Frohsinn an erster Stelle, nicht aber das Lampenfieber. »Denn wozu aufgeregt sein, wenn es Freude bereitet, zu singen?«, fragten die Sänger. Locker und unbesorgt marschierten so die Künstler auf die Bühne und gaben ein Stück nach dem anderen zum Besten. So gab es neben dem bunten Liederstrauß, der mit scheinbar kaum zu überbietender Perfektion an die Zuhörer getragen wurde, eine Vielzahl zufriedener Menschen im Theater im Park. »Unser Höhepunkt ist kein Stück, sondern unseren Besuchern die Freude des Singens zu übermitteln«,so Möllenhoff.
Vielleicht kein Höhepunkt im eigentlichen Sinn, aber mit Sicherheit doch auch ein Höhepunkt des Konzertes waren die Stücke, die die beiden Chöre gemeinsam sangen. An Kraft, Stimme und Festigkeit fehlte es hier nicht, um das Publikum zu begeistern. Auch die Stückeauswahl überzeugte. So erstreckt sich diese über eine große Bandbreite, die für jeden Geschmack das Richtige bereit hielt: Vom »Finkenwalzer« über »Ein Mädchen ging spazieren« oder »Melodien zum Verlieben« blieben keine Wünsche offen. Abwechslung zum Gesang, der vom Pianist Helmut Saak begleitet wurde, bot immer wieder zwischendurch das Akkordeon-Studio, ebenfalls unter der Leitung von Marianne Braun, die außerdem vom Vorsitzenden des Nordostwestfalen-Sängerkreises für ihre 40-jährige Tätigkeit als Dirigentin geehrt wurde. Ein willkommene Einlage war zudem der Soloauftritt von Sandra Botor, die »Chansons der zwanziger Jahre« in Begleitung der Pianistin Emma Noll zum Besten gab.
Zum Ende hin blieb nur noch zu überlegen, ob vielleicht dieses Konzert den lang ersehnten Frühling herbeigerufen hat, oder ob es den Namen »Frühlingskonzert« doch zu unrecht trug und eigentlich erst ein paar Wochen später hätte stattfinden dürfen. »Wir haben wenigstens versucht, den Frühling zu locken«, sagte der Vorsitzende des Männerchores. »Jetzt bleibt uns nur noch zu hoffen und zu warten, dass es endlich wärmer wird.«

Artikel vom 22.03.2006