29.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Richtige Strategie macht
»Point 2000« erfolgreich

20 Jahre Wertpapierclub der Volksbank Schnathorst

Schnathorst (WB). Der Wertpapierclub der Volksbank Schnathorst blickt in diesen Tagen auf sein 20-jähriges Bestehen zurück. Lange bevor weite Bevölkerungskreise die Börse für eine Anlage ihrer Ersparnisse entdeckten, fanden sich in Hüllhorst auf Initiative des Geldinstitutes Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zum gemeinsamen Investmentsparen zusammen.

»Trend 2000«, so der damalige Clubname, startete mit 43 Mitgliedern, die allesamt einmal im Monat mindestens 25 Mark für den Kauf von Wertpapieren in einen »Topf« einzahlten. Die Idee fand bald viele Anhänger in Hüllhorst und darüber hinaus. Aus »Trend 2000« wurde »Point 2000«. Aus den 43 Männern und Frauen der ersten Stunde sind inzwischen 270 Gesellschafter geworden, die mittlerweile ein Gesamtvermögen von mehr als 2 Millionen Euro unterhalten (Stand Febr. 2006). Damit zählen die Schnathorster laut Bundesaufsicht für das Finanzwesen zu den größten nichtkommerziellen Clubs in Deutschland. Initiator Bernd Kahler, Prokurist der Volksbank Schnathorst: »Natürlich gibt es andernorts größere Investmentclubs. Doch diese werden allesamt kommerziell geführt. Das bedeutet für die Mitglieder: Ausgabeaufschlag, hohe Umlagen für die Verwaltung und wenig Chancen auf eine aktive Mitarbeit im Anlageausschuss.«
Dies ist in Schnathorst anders. Mitglied im Anlageausschuss kann hier grundsätzlich jeder werden. Allerdings gilt: Keine finanzielle Vergütung für eingesetzte Freizeit. Mitarbeit nur auf ehrenamtlicher Basis. Dies betrifft auch Bernd Kahler, der die Aufgaben im Wertpapierclub neben seinem Job als Vermögensberater von der ersten Stunde an wahrnimmt.
In den jetzt zwei Jahrzehnten ihres Bestehens haben die Schnathorster alle Aufs und Abs an den Wertpapiermärkten erlebt. Dass das Gros der Mitglieder auch in Verlustphasen zur Stange gehalten hat, führt Bernd Kahler auf das große Vertrauen in die Clubführung und deren Strategie zurück. Kahler: »Seit Mitte der 90-er Jahre sind wir zwar überwiegend auf Wachstumsaktien und Branchenführer fixiert. Allerdings haben wir durchaus auch interessante kleinere Werte im Depot. Und: Wir sind seit vielen Jahren international ausgerichtet.« Derzeit hat der Club etwa zehn Prozent seines Vermögens im asiatischen Markt angelegt. Rund sechs Prozent befinden sich in Osteuropa, und mit jeweils circa drei Prozent ist man auf den neuen internationalen Wachstumsmärkten (EmergingMarkets) und im Bereich der regenerativen Energien engagiert.
Einmal im Monat kommen die Mitglieder des Anlageausschusses zusammen, um über Käufe und Verkäufe zu beraten. Klar, dass der Club beim jüngsten Börsencrash von 2000 bis 2003 auch nicht ungeschoren davonkam. Durch kluge Anlageentscheidungen befindet er sich seit drei Jahren aber wieder klar auf der Gewinnerseite. Bernd Kahler: »Im vergangenen Jahr ist es uns mehrfach gelungen, den weltweit gewichteten MSCI-Index zu schlagen. Darauf sind wir mächtig stolz.«
Der Erfolg von »Point 2000« hat zwischenzeitlich zu einer Club-Neugründung geführt. Seit 2002 gibt es bei der heimischen Wortmann AG den Wertpapierclub »Terra.win«. Dieser Club steht ausschließlich Menschen offen, die dem Unternehmen etwa als Mitarbeiter, Lieferanten oder Geschäftspartner nahe stehen. »Terra.win« zählt aktuell 38 Mitglieder und unterhält ein Vermögen von gut 210 000 Euro.

Artikel vom 29.03.2006