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Fahrpläne vor
Überarbeitung

Initiative strebt Spätfahrten an

Altkreis Halle (WB). »Durch Umverteilung von Fahrten ist durchaus eine Optimierung des Zug-Fahrplanes von Bielefeld nach Osnabrück möglich.« Das hat jetzt Ludger Siemer gegenüber der Initiative Haller Willem (IHW) deutlich gemacht.

Der Geschäftsführer des Zweckverbandes Ostwestfalen-Lippe (VVOWL), der neben der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) Auftraggeber der Haller-Willem-Strecke ist, sagte dem IHW-Vorschlag eine Prüfung zu, statt der schwach genutzten Frühfahrten am Samstag - 4.35 Uhr ab Osnabrück und 5.03 Uhr ab Bielefeld - Spätfahrten in den Fahrplan aufzunehmen.
Demnächst werde es darum gehen, den im Schienennahverkehr erreichten Standard zu verteidigen, erklärte Siemer. Denn im Koalitionsvertrag von CDU und SPD sei eine Kürzung der Regionalisierungsmittel vereinbart, aus der der öffentliche Nahverkehr über die Länder finanziert wird. Sollte es zu Angebotskürzungen kommen müssen, falle der Blick zunächst auf am schlechtesten frequentierte Strecken.
»Was die Qualität angeht, ist der Haller Willem eine unserer unproblematischsten Strecken«, betonte Siemer. Hinsichtlich der Pünktlichkeit erreiche die Nordwestbahn auf der Haller-Willem-Strecke mit zirka 96 Prozent einen sehr hohen Wert, wobei eine Toleranz von drei Minuten gelte. Auch andere Kriterien wie Sauberkeit, Fahrgastinformation und Fahrscheinkontrolle würden mit mehr als 90 Prozent erfüllt. Die im September erhobenen Fahrgastzahlen befänden sich noch in der Überprüfung, sollen aber in den nächsten Wochen veröffentlicht werden.
Auf die Möglichkeit, anlässlich von Groß-Veranstaltungen Zusatzkapazitäten bei der Nordwestbahn zu bestellen, verwies Siemer. IHW-Vertreter berichteten, anlässlich von Sport-Veranstaltungen im Gerry Weber Stadion habe es wiederholt zu wenig Platz im Haller Willem gegeben. Zum Karneval in Osnabrück habe die Einfach-Traktion des Haller Willem wegen Überfüllung an mehreren Haltepunkten viele Wartende nicht mitgenommen. Bestellung von Zusatzplätzen sei jedoch Sache der Veranstalter, stellte Siemer klar.
Die Nordwestbahn werde von LNVG und VVOWL für eine festgelegte Kapazität bezahlt, unterstrich er. Die Fahrschein-Einnahmen führe sie an LNVG und VVOWL ab. Deshalb müsse die NWB Zusatzleistungen komplett von den Nutzern oder anderweitig finanzieren lassen. Die Initiative Haller Willem will sich dafür einsetzen, dass die Züge, die morgens Schüler und Berufstätige nach Bielefeld und Osnabrück bringen, von LNVG und VVOWL eine größere Kapazität erhalten. Auch hierfür sagte Siemer eine Überprüfung zu.

Artikel vom 22.03.2006