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Wende in Überzahl

3:1 nach 0:1: Delbrücker SC besiegt VfB Hüls

Von Peter Klute
Delbrück (WV). Wechselbad der Gefühle mit Happyend: Die 409 Zuschauer auf dem Laumeskamp kamen gestern voll auf ihre Kosten. Sahen sie zur Pause beim Stand von 0:1 den sofortigen Wiederabstieg immer näher rücken, hat Aufsteiger Delbrücker SC nach dem 3:1 gegen den VfB Hüls nunmehr wieder berechtigte Hoffnungen auf den Oberliga-Klassenerhalt.

»Wir wollten aus den zwei Heimspielen gegen Hüls und am Mittwoch gegen Schermbeck sechs Punkte. Das war nach zwei Niederlagen in Folge ein erster Schritt«, atmete nicht nur Trainer Roger Schmidt auf. Sein Pendant Ingo Anderbrügge sah sich und die Seinen ungerecht behandelt: »Erst muss in Person von Norman Bär ein Spieler verletzt ins Krankenhaus, dann verlieren wir Marko Schott mit einer ungerechtfertigten Gelb-Roten Karte und haben kurz danach das 2:0 auf dem Kopf. So etwas verkraftet keine Mannschaft, wir haben heute gegen 14 Gegner gespielt«, schimpfte der Ex-Profi auf das Unparteiischen-Gespann um Rene Kunsleben
Schmidt und dem DSC war's egal. Die Freude war riesengroß, dabei hätte die Partie für die Gastgeber nicht schlechter beginnen können. Mit dem ersten Torschuss der Gäste erzielte Andreas Kluy nach nur acht Minuten das 0:1 und profitierte von einem böser Schnitzer Marco Thiels. »Den hält er sonst blind«, kommentierte Schmidt die Szene. In der Folge mühte sich seine Mannschaft, ließ aber die Durchschlagskraft vermissen und agierte - meist mit hohen Bällen - auch zu ideenlos.
Die beiden entscheidenden Szenen für die Wende gab es kurz nach dem Wechsel. Als Schott einer Schwalbe auch noch ein paar unfreundliche Worte folgen ließ, sah er Gelb-Rot (48.), zehn Minuten später vergab Kadir Mutluer per Kopf die Riesenchance zum 0:2. Nur 60 Sekunden darauf stand es 1:1. Von Peter Berhorsts Oberschenkel landete der Ball nach einem Freistoß von Florian Fulland im Netz. »Das war symptomatisch für unser Spiel«, so der Delbrücker Coach, der dann aber noch zwei Traumtore seiner Elf sah. Der eingewechselte Michael Radtke verwertete eine Welker-Flanke direkt zum 2:1, noch spektakulärer verwandelte Dietmar Fullhorst eine Vorlage von Ansgar Kuhn zum Endstand. Der hätte noch höher ausfallen können, wenn Welker nur eine seiner fünf folgenden Chancen genutzt hätte. »Der Platzverweis war mitentscheidend, aber auch in Überzahl muss man das erstmal ausspielen. Das hat die Mannschaft über die Flügel gut gemacht«, lobte Schmidt seine Sieger.
DSC-Statistik
Delbrücker SC: Thiel - Fulland, Hansjürgen, Capretti, Kaesberg (54. Radtke) - Cirivello, Welker, Berkemeier, Berhorst, Kuhn - Fulhorst (79. Linnenbrink).
VfB Hüls: Rantzow - Beckmann, Allali, Bertelsbeck, Strickling, Kacar, Mutluer, Schott, Bär (38. Kozielski), Kluy, Bergmannshoff (72. Krawietz).
Zuschauer: 409.
Gelbe Karten: Kuhn - Allali, Strickling, Mutluer.
Gelb-Rote Karte: Marko Schott (48.).
Tore: 0:1 Andreas Kluy (8.), 1:1 Peter Berhorst (59.), 2:1 Michael Radtke (64.), 3:1 Dietmar Fulhorst (74.).

Artikel vom 27.03.2006