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»Jetzt geht's aufwärts«

28:28 - HSG begeistert mit großem Einsatzwillen


Von Markus Schlotjunker
(Text und Foto)
Augustdorf/Hövelhof (WV). »Nach dem Spielverlauf bin ich mit einem Punkt nicht zufrieden. Aber, wer weiß. Vielleicht ist dieser eine Zähler noch mal viel wert.« So wie Manager Stephan Neitzel befanden sich wohl die meisten Spieler und Fans des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof nach dem 28:28 (13:14) gegen den OHV Aurich im Zwiespalt, ob sie nun jubeln oder sich ärgern sollten.
Gejubelt wurde auf jeden Fall während der Partie. Die 600 Zuschauer sorgten (endlich) für eine der zweiten Liga angemessene Stimmung und dafür, dass ihr Team von der ersten bis zur letzten Minute einen ganz großen Kampf ablieferte. Da tat der guten Laune auch ein vorübergehender Rückstand keinen Abbruch. Als beim Stand von 5:8 (17.) der lange verletzte Torwart Ronny Krüger eingewechselt wurde, gab es spontane Beifallsbekundungen für Krüger, der besonders in der zweiten Hälfte mit Paraden im Minutentakt für Begeisterung sorgte.
»Mein Arzt hat mir am Freitag gesagt, wenn es geht, dann soll ich es versuchen«, erklärte Krüger sein Comeback. »Ich war vor dem Spiel dann schon etwas aufgeregt. Aber ich denke, dass das Team und die Fans durch meinen Einsatz noch mal einen Kick bekommen haben«, meinte Krüger und lag damit völlig richtig.
Die Musketiere, die sich vorbildlich an die Anweisung ihres Trainers Diethard von Boenigk hielten, lange Angriffe zu spielen, um Kraft zu sparen, lagen nach 40 Minuten 19:16 vorne und schienen beim 26:24 (56.) auf dem besten Weg, für ihren Einsatz mit zwei Punkten belohnt zu werden. Doch die Gäste glichen wieder aus und trafen 46 Sekunden vor Schluss sogar zum 28:27, profitierten dabei von einem Fehlpass von Rene Vasek. Doch der Rechtsaußen machte das wieder gut, als 30 Sekunden später Siebenmeter für ihn gepfiffen wurde.
Wladimir Stukalin behielt die Nerven und traf zum hochverdienten Ausgleich. »Mit dieser Leistung und der Fan-Unterstützung ist auch in Spenge was möglich. Jetzt geht's aufwärts«, war zumindest Krüger sicher, einen Punkt gewonnen zu haben.
HSG: Krüger, Selke (1.- 16.) - Honerkamp, Mylius (7), Vasek (3), Grunow (3), Kemeny (1), Feldmann (3), Kolios (1), Stukalin (10/6).

Artikel vom 27.03.2006