22.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Qualitätswasser im Altkreis

»Tag des Wassers«: Sauberkeit hat ihren Preis - Verbrauch rückläufig

Halle (jest). Ein gesundes, sauberes Trinkwasser - nicht nur für die Bewohner in Halle eine Selbstverständlichkeit. In vielen Entwicklungsländern hingegen gibt es nicht genügend sauberes Trinkwasser. Daher haben die Vereinten Nationen den 22. März eines jeden Jahres zum »Tag des Wassers« erklärt.

Unter dem Motto »Water and Culture - Wasser und Kultur« soll auch dieses Jahr wieder die Öffentlichkeit rund um das wichtigste Nahrungsmittel der Welt informiert werden. Das WESTFALEN - BLATT wollte anlässlich des Weltwassertages wissen, wie es um die Wasserqualität in Halle bestellt ist, und fragte nach bei den Technischen Werken Osning GmbH (TWO).
»Hier in Halle ist das Wasser sauber, die Qualität hoch«, sagt Wassermeisterin Ilka Brömmelsiek. Und sie muss es wissen, schließlich überprüft sie täglich das Haller Wasser auf Farbe, Trübung, Geruch und Geschmack. Das hervorragende Grundwasser des Kreises eignet sich ohne große Aufbereitung als Trinkwasser. Nur die geringen Mengen an Eisen und Mangan werden im Wasserwerk durch spezielle Filter entfernt. Eine langjährige Zusammenarbeit mit Landwirten sorgt dafür, dass der Anteil an Nitrat im grünen Bereich liegt. Die Landwirte verzichten besonders in Bokel darauf, Felder in unmittelbarer Nähe der Brunnen zu düngen. Damit sickern weniger Pestizide in das Grundwasser, die Belastung wird geringer. Außerdem führt die TWO regelmäßige Kontrollen der zwölf Trinkwasserbrunnen durch, zusätzlich zu den gesetzlichen Vorschriften. Die Brunnen sind eingefasst und mit Alarmanlagen ausgerüstet, um sie vor unbefugten Eingriffen zu schützen. Die Haller müssen sich also um ihr Trinkwasser keine Sorgen machen. Und der hohe Aufwand lohnt sich, alle Werte liegen weit unter den kritischen Grenzen.
Allerdings hat die hohe Qualität auch ihren Preis. Ständige Kontrollen und Reinigungen, neue Investitionen in Brunnen und Rohrleitungen - all das kostet eine Menge Geld. Der jährliche Grundpreis ist in den vergangenen Jahren gestiegen, er beträgt derzeit 109,14 Euro. Für den Anstieg der Preise sieht die TWO mehrere Gründe. Zum einen ist der Wasserverbrauch rückläufig. Die Haushalte setzen immer mehr auf sparsame Haushaltsgeräte wie Toiletten mit sparsamer Spülfunktion oder Waschmaschinen mit niedrigem Wasserverbrauch. Und die Anlagen in den Wasserwerken verursachen unabhängig vom Verbrauch hohe Fixkosten. Die müssen wiederum durch höhere Preise gedeckt werden.
Was aber die Trinkwasserqualität betrifft, braucht die Lindenstadt den Vergleich mit anderen Kommunen nicht zu fürchten. Die TWO wird auch in den kommenden Jahren Halle und Umgebung mit hochwertigem Trinkwasser versorgen - wenn auch zu gestiegenen Preisen.

Artikel vom 22.03.2006