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Erste Szene mit Tukur und Krähe

Dieter Wedel und sein Filmteam müssen sich mit Sonnenschein begnügen

Von Katrin Niehaus (Text)
und Sören Voss (Fotos)
Borgholzhausen (WB). Die erste Klappe für den neuen Dieter-Wedel-Film fiel gestern Morgen um 10 Uhr in den Piumer Serpentinen. Für Hauptdarsteller Ulrich Tukur, der den Chirurg Harry Seidel mimt, begann der Arbeitstag bereits drei Stunden früher: 7 Uhr Garderobe, 7.20 Uhr Maske und anschließend Leseprobe mit dem Regisseur.

Danach stand der 48-Jährige bis gegen 18.30 Uhr in Borgholzhausen vor der Kamera. Dort wird heute und morgen der Unfall gedreht, die einzige Actionszene des ZDF-Films »Mein alter Freund Fritz«. Gestern jedoch waren die Stuntmänner noch nicht im Einsatz. Auch »Unfallopfer« Ulrich Tukur muss erst heute in einer Rhönrad-Konstruktion samt Ford Mondeo für die Nahaufnahmen Platz nehmen. Gestern hatte der Schauspieler autofrei.
Er drehte gemeinsam mit Maximilian Brückner und Wolfgang Pregler eine ruhigere Szene, die im Film rund vier Monate nach dem Unfall angesiedelt ist. Chirurg Harry Seidel kommt an den Ort des Geschehens zurück, der sein Leben verändert hat. Dabei wird er von einem Arzt (Wolfgang Pregler) begleitet und trifft auf seinen »alten Freund Fritz« (Maximilian Brückner), der seit 21 Jahren tot ist und ihm als Geist erscheint.
»Der plötzliche Wetterumschwung hat uns beunruhigt. Für die Unfallszene brauchen wir im Idealfall strömenden Regen. Für die heutige Szene war das sonnige Wetter in Ordnung«, sagte der erste Regieassistent Thomas Stammberger gestern am Drehort. Mit Sonne pur wollten die Filmexperten sich dennoch nicht begnügen. Sie hatten zwei Nebelmaschinen im Einsatz, die die Einstellung in etwas trüberes Licht versetzten.
Vor der Kamera standen am ersten Drehtag nicht nur die drei Schauspieler. Eine Rolle übernahm auch eine dressierte Krähe, die aus dem Unterholz aufschreckte. »Es war gar nicht so einfach, einen solchen Vogel zu bekommen, da Krähen zurzeit brüten«, erklärte der erste Regieassistent. Nach mehreren Versuchen sei es in allerletzter Sekunde schließlich gelungen, zwei dieser schwarzen Rabenvögel zu engagieren. Sie seien mit ihrem Tiertrainer aus Hamburg angereist.
Mit den Serpentinen als Drehort ist das Filmteam sehr zufrieden. Thomas Stammberger: »Sechs verschiedene Scout-Teams haben lange nach dem passenden Motiv gesucht. Die Straße muss einiges erfüllen. Sie muss Gefälle haben und einsam gelegen sein.«
Während auf der Meller Straße in Richtung Borgholzhausen kurz vor der Haarnadelkurve heute die eigentliche Unfallszene mit Stuntmännern, Ulrich Tukur und Regenmaschine gedreht wird, sind morgen, Donnerstag, die Borgholzhausener und Versmolder Akteure am Zuge. Wie bereits berichtet, spielen elf Feuerwehrleute sowie die beiden Polizisten Josef und Stefan Hoppe als Komparsen mit. Ein ungewöhnlicher Einsatz in der Dunkelheit.

Artikel vom 22.03.2006