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Museumsneubau jetzt
bei acht Millionen Euro

Kosten nach Konzept von Matthias Wemhoff ermittelt

Von Gerold Brinkmann
Herford (HK). Wenn das von Professor Matthias Wemhoff ausgearbeitete Konzept für ein stadtgeschichtliches Museum Realität werden soll, wird der Verein für Herforder Geschichte als Träger tief in die Tasche greifen müssen.

Nach einer verwaltungsinternen Berechnung könnte der Neubau neben dem Münster etwa acht Millionen Euro kosten. Bisher hatte der Verein erklärt, 3,8 Millionen Euro bereit stellen zu können.
Auslöser der deutlichen Mehrausgabe ist, dass der von Wemhoff ermittelte Raumbedarf das Raumangebot der bisher vorgestellten Varianten um etwa 50 Prozent übersteigt.
Daher hat die Verwaltung eine Beschlussfassung für das weitere Vorgehen von der Sitzung des Hauptaussschusses in der kommenden Woche heruntergenommen. Nun sollen die Spitzen des Rates nur informiert werden. Eine Entscheidung über die Pläne soll erst im Mai gefasst werden.
Der Stadtrat hatte den Verein beauftragt, ein Detailkonzept vorzulegen, dass ab Ende März beraten werden sollte. Dazu hatten sich Verwaltung, Verein und Wemhoff im März zusammengesetzt. Wemhoff wollte die thematischen Schwerpunkte, die Raumabfolge und die Positionierung der Hauptexponate festlegen. Mit eingeschaltet worden war die die Dresdner Firma »co+operate solutions«, die eine Marktanalyse vornehmen und die Anforderungen an die Architektur festlegen sollte.
In der Zusammenkunft wurde deutlich, dass Präsentation und Architektur in einer engen Wechselbeziehung stehen. »Die Gesamtatmosphäre muss Lust auf die Entdeckung der Exponate machen«, hatte Wemhoff gefordert.
Zwei Varianten des Museumsneubaus waren der Öffentlichkeit bis dahin vorgestellt worden. Eine umfasste 420 Quadratmeter bebaute Fläche, die andere 610 Quadratmeter. Wenn Wemhoff nun den Bedarf um 50 Prozent höher ansetzt, so kann von gut 900 Quadratmetern ausgegangen werden. Derartige Größenordnungen für ein neues Stadtmuseum werden seit gut zwei Jahrzehnten diskutiert. Schon der frühere städtische Denkmalschützer Sigmund Tober hatte ermittelt, dass sich die Neubaukosten auf etwa 16 Millionen D-Mark belaufen könnten.
Generell gilt, dass der Verein für Herforder Geschichte die Baukosten und den größten Teil der Betriebskosten allein schultern soll. Dabei ist er auf Zuwendungen der Ernstmeier-Stiftung angewiesen.

Artikel vom 21.03.2006