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»Eisen wird mit Eisen geschärft«

Neuenheerse: Abschluss-Veranstaltung des Frauentages

Neuenheerse (wiv). Etwas Besseres konnte der Abschluss-Veranstaltung für Erwachsene im Rahmen des örtlichen »Internationalen Frauentages« nicht passieren: Von 120 Anmeldungen berichtete Anneli Lüke vom Leitungsteam der kfd Neuenheerse/Kühlsen zum Frauenfrühstück in der Aula des Gymnasiums St. Kaspar.

Sie begrüßte die Frauen und führte auch durch das Programm. Ein schmackhaftes Frühstück, der lockere Plausch miteinander und noch dabei etwas für die Seele und das Gemüt mit nach Hause nehmen - eine Mixtur, die ansprach. So sahen es auch stellvertretend für die Neuenheerser kfd, Anneli Lüke und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Driburg, Ulrike Rustemeier. Bei dieser Gelegenheit zog sie ein positives Fazit der Veranstaltungsreihe des »Internationalen Frauentages«. »Unter dem Strich«««, so die Gleichstellungsbeauftragte aus Neuenheerse, »stelle ich erfreut fest, dass das Interesse an den Darbietungen und Vorträgen von Jahr zu Jahr wächst«. Die Idee, so Annelie Lüke, einmal ein großes Frühstück mit einem interessanten Vortrag zu kombinieren, sei voll aufgegangen.
Dazu trug auch der mit seelischem Tiefgang zu hörende Vortrag zum Thema »Beziehungsweise - wie Beziehungen unser Leben prägen« bei. Dabei verstand es die Referentin Hanna Backhaus, deren Ehemann Arno sie musikalisch begleitete, glänzend, dem Publikum das Wechselspiel und das Spannungsverhältnis von Beziehungen ins Bewusstsein zu rufen. Sie brach auch gleichzeitig eine Lanze für das wertvolle menschliche Gut der Beziehungen, die unerlässlich seien, um als Mensch eine Persönlichkeitsstruktur aufzubauen und mit Leben zu erfüllen. »Der Mensch«, so die These der dreifachen Mutter aus einem kleinen Ort bei Kassel-Calden, »ist von Geburt an auf Beziehung angelegt. Gott sucht die Verbindung zu uns.«
Die ausgebildete Sozialpädagogin teilt den Menschen in vier Charaktertypen ein. Sie sieht dabei den Menschen als sachlich, warmherzig, korrekt und/oder unkonventionell.
Hanna Backhaus zeigte auf, welche Prägung der Mensch auf Grund seiner Persönlichkeitsstruktur in die Beziehung mit einbringt. Man müsse seine Prägung annehmen. Dazu gehöre aber auch ein fester Wille. Dann könne der Mensch auch erlernen mit dem Negativem und Positivem umzugehen. »Dazu ist es aber auch von Vorteil, sich mit der persönlichen Vergangenheit zu versöhnen«, so Hanna Backhaus weiter.
Man müsse offen sein für seine eigenen Stärken. Konflikte und Schwierigkeiten könnten besser in den Griff zu bekommen sein, wenn die typbedingten Stärken gepflegt würden, ohne dabei den Blick für seine Schwachstellen zu verlieren. »Die Kunst ist es sicherlich, das alles in Gleichklang zu bringen«, verhehlte die 51-Jährige nicht. Einen Leitgedanken, zeitgemäß formuliert und im Ursprung aus der Bibel für ein beziehungsreiches Leben stellte sie an den Schluss ihres mit großer Aufmerksamkeit verfolgten Vortrages: »Eisen wird mit Eisen geschärft - und ein Mensch bekommt seinen Schliff im Umgang mit den Menschen«.

Artikel vom 22.03.2006