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Träume sind zerplatzt

SV Enger-Westerenger blieb bei 0:3 fast alles schuldig

Von Klaus Pilz
Enger (VZ). Der Traum, noch einmal die Tabellenspitze in der Fußball-Verbandsliga ins Visier zu nehmen, ist für den SV Enger-Westerenger im Spiel beim SC Paderborn II wie eine Seifenblase zerplatzt. Nun gilt es, sich mit der Realität abzufinden, und die heißt: Die Saison wird im grauen Mittelfeld enden.

Der Spieltag fing schon nicht verheißungsvoll an. Als nämlich die Pressevertreter im Stadion am Goerdeler-Gymnasium ankamen, bekamen sie zu ihrer Verwunderung eine Aufstellung der Partie SC Paderborn gegen Borussia Mönchengladbach in die Hand gedrückt. Auf dem Platz, wo sonst immer die SC-Reserve agiert, spielte diesmal Paderborns A-Jugend. So hieß es also: Zurück ins Auto, quer durch Schloss Neuhaus, um die Verbandsliga-Partie an der Meschsstraße zu sehen. Auch der Gast aus Enger wurde erst um 13.20 Uhr über den wahren Spielort informiert.
Was Enger dann aber auf den tiefen Platz »zauberte«, war wahrlich nicht dem Anspruch von Trainer Christian Wück gerecht. Zwar erwies sich der SVEW vor der Pause als das etwas stärkere von zwei schwachen Teams, doch ein Torerfolg wollte der ersatzgeschwächten Mannschaft nicht gelingen. Neben Steven Jones, Kevin Lucius, Sergej Kusmin und Matthias Lämmchen meldete sich auch noch Sebastian Block krank. Auf der Auswechselbank saßen also nur noch Alexander Kusmin und Co-Trainer Igor Safonov. Allein darauf konnte man die desolaten zweiten 45 Minuten jedoch nicht schieben.
»Letztlich waren es wieder einmal drei individuelle Fehler, die zu den Gegentoren führten«, sagte ein frustrierter Christian Wück nach dem schlimmen Auftritt. »Mir ist es unverständlich, warum bei uns der Faden riss. Wir hätten in der ersten Halbzeit drei Tore machen müssen. Wir hatten die Partie doch fest im Griff. Nach der Pause haben wir uns dann wie eine Igelmannschaft benommen.«
Paderborns Trainer Sven Bürger hatte nach dem vierten Dreier in Folge indes gut lachen. »Anfangs hatten wir etwas Glück«, gab er zu. »Doch nach 15 Minuten haben wir dann ins Spiel gefunden. In der zweiten Hälfte wollten wir dann die Begegnung so lange wie möglich offen gestalten. Ich wusste, dass Enger dann nervös wird, wenn es darum geht, ein 0:0 zu halten. So eine Disziplin hat der SVEW nicht.«
Das Fazit aus diesem Spiel ist eindeutig: Der SVEW hat die ganz große Chance verpasst, oben noch einmal mitzumischen. Denn der nächste Heimgegner, Germania Gladbeck, ist finanziell angeschlagen und demzufolge sicher nicht in der Form, anderen Teams gefährlich zu werden.

Artikel vom 21.03.2006