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Bio-Treibstoffe kommen gut in Fahrt

Immer wichtigerer Umsatzfaktor für die landwirtschaftlichen Warengenossenschaften

Kreis Lippe (SZ). Der Handel mit Brenn- und Treibstoffen, darunter auch Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen wie Biodiesel oder Holzpellets, wird für die landwirtschaftlichen Warengenossenschaften in Ostwestfalen-Lippe und den angrenzenden Regionen zu einem immer wichtigeren Umsatzfaktor.

Während der Gesamtumsatz der 93 Warengenossenschaften - im Vorjahr waren es noch 100 - unter dem Dach des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes (RWGV) im vergangenen Jahr ein eher moderates Wachstum um 2,2 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro verzeichnete, stiegen die Treib- und Brennstoffumsätze um gut 17 Prozent auf 535 Millionen Euro. Sie rangieren damit noch weit vor den klassischen Agrarprodukten wie Dünger, Futtermittel oder Getreide, teilte der RWGV bei der traditionellen Raiffeisen-Wintertagung in Schloß Holte-Stukenbrock mit.
Hauptamtliche Geschäftsführer und ehrenamtliche Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder aus ganz Ostwestfalen-Lippe und den Nachbarkreisen Warendorf und Soest waren zu der Tagung gekommen. Von RWGV-Vizepräsident Johann Prümers, praktizierender Landwirt aus Steinfurt und Vorsitzender der Fachvereinigung landwirtschaftlicher Warengenossenschaften, erhielten sie aus erster Hand neueste Strukturdaten und aktuelle Informationen zum Verbandsgeschehen.
Was die anwesenden Landwirte gefreut haben dürfte: Ihr gemeinsamer Hilfsfonds, gegründet zur gegenseitigen Unterstützung in finanziellen Notlagen, wird aktuell kaum beansprucht und ist daher gut gefüllt. Die Folge: Von sofort an können die Ortsgenossenschaften ihre Einzahlungsbeträge in den Fonds halbieren und damit die eigene Gewinnsituation verbessern.
Als Vertreter des Prüfungs- und Betreuungsverbandes sprach RWGV-Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel zu den heimischen Landwirten. Er informierte über die aktuelle Lage des Verbandes und berichtete von einer Initiative, die geplante Novellierung des Genossenschaftsgesetzes im Interesse der Mitglieder nachzubessern.
Zahlen und Entwicklungen aus dem vergangenen Geschäftsjahr stellte Dr. Christian Degenhardt, Landwirtschaftsexperte des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes, den Teilnehmern der Tagung vor. Danach hat sich der Strukturwandel bei den landwirtschaftlichen Genossenschaften mit der Tendenz zu größeren Einheiten im vergangenen Jahr fortgesetzt.
Ein Ergebnis dieser Entwicklung: Der wachsende Umsatzanteil größerer Genossenschaften (Umsatz: ab 30 Millionen Euro). Er stieg im vergangenen Jahr von 38 auf 42 Prozent.

Artikel vom 21.03.2006