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Kulinarische Vielfalt ist Trumpf

Koch Robert Gevers macht sich mit eigenem Partyservice selbstständig

Kirchlengern (hr). In Olivenöl gedünstete Auberginenstreifen, dazu angebratene Paprikascheiben und geviertelte Champignons, diese Vorspeise gefolgt vom einem Steak auf Florentiner Art - das Wasser läuft einem schon bei der Vorstellung im Munde zusammen. Diese leckeren mediterranen Spezialitäten sind nur eine von vielen möglichen Menüzusammenstellungen, die Robert Gevers (22) in seinem Party- und Cateringservice anbietet.
Der gelernte Koch hat Mut bewiesen - im November 2004 hat er sich als »Ich-AG« selbstständig gemacht, den »Gevers Partyservice« in der Gemeinde Kirchlengern gegründet. Das Experiment ist geglückt. Während viele »Ich-AGs« nach hoffnungsvollem Start das angestrebte Ziel nicht erreichten, sieht Robert Gevers optimistisch in die Zukunft.
»Allgemein hat die Gastronomie hat zwar Probleme - davon ist der Cateringbereich aber nicht so stark betroffen. Natürlich sind die Verbraucher generell zurückhaltender und preisbewusster geworden. Aber gerade der Partyservice bietet für Feierlichkeiten aller Art die Möglichkeit, sich Menüs, warm-kalte Buffets oder kalte Platten nach Belieben zusammenstellen und nach Hause bringen zu lassen. Für die Getränke - die in der Gastronomie häufig am teuersten sind - kann der Kunde dann selber sorgen«, erklärt der Koch aus Leidenschaft. Nach schwieriger Anfangsphase - »man muss ja erst einmal bekannt werden« - kann sich Gevers nun über mangelnde Aufträge nicht beklagen. Inzwischen ist die Nachfrage so groß, dass er eine Angestellte hat. Geholfen habe ihm, dass er nicht groß investieren musste, sondern die Großküche im »Gasthof zum Winkel« pachten konnte.
Das Patentrezept des jungen Kochs: »Man muss den Leuten das anbieten können, was einem auch selber schmeckt«. Und so hat Gevers eine Vielfalt an Menüs und Speisen im Angebot, die sich wirklich sehen und schmecken lassen können. »So habe ich unter anderem zwei italienische, ein rustikales und ein edles Buffet im Programm«, erzählt Gevers. Natürlich können seine Kunden auch zwischen diversen Canapés oder kalten Platten wählen. Groß im Kommen sei das »Fingerfood« - »also leichte Häppchen wie Garnelen im Knuspermantel oder Tomaten-Mozarella-Spieße, die unkompliziert mit den Fingern gegessen werden können.« Absoluter Hit sei aber die traditionelle Kombination von Krustenbraten und Bratkartoffeln oder die Filetplatte mit Medaillons von Schwein, Pute und Wild kombiniert mit gemischtem Gemüse und Salz- oder Herzoginkartoffeln. Voraussetzung für einen Cateringservice: »Kochen und das Zubereiten von Menüs muss einem Freude bereiten.« Natürlich müsse man darüber hinaus bereit sein, zu Zeiten zu arbeiten, an denen andere frei hätten. Das ist für Robert Gevers aber kein Problem: »Ich habe meine Ausbildung im Restaurant Kollmeier in Kirchlengern gemacht, anschließend zwei Jahre als Leiter einer Küche in Enger und ein Jahr als Koch im Bünder ÝRahningschen HofÜ gearbeitet. Die Arbeitszeiten in der Gastronomie sind mir also vertraut.«
Die Freude am Kochen versucht Robert Gevers an jüngere Menschen weiterzugeben - immerhin machte er seine ersten kulinarischen Gehversuche in der Hauswirtschafts AG der Realschule Bünde-Mitte. So wundert es nicht, dass gestern zehn Schüler aus der Anfänger-Koch AG der Realschule zu Gast in seiner Großküche waren. Mit ihnen bereitete er ein italienisches Zwei-Gänge-Menü zu. Hilfe bekam er von seinem Praktikanten Patrick Rottmann, ebenfalls ehemaliger Realschüler. »Kochen macht Spaß«, meinte Patrick, der im August seine Lehre im Restaurant Kollmeier beginnt.

Artikel vom 22.03.2006