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Klares Lebenszeichen
des Sport-Clubs

Landesliga: Avenwedde überrascht in Wiedenbrück

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Totgesagte leben oft länger, sagt ein altes Sprichwort. Auch die Fußballer des Landesligisten SC Herford, die nach der Finanzkrise in der Vorwoche schon »klinisch tot« schienen, sendeten beim 0:0 gegen den Tabellenzweiten TuS Dornberg ein Lebenszeichen. Beflügelt von den zwei Tage zuvor erfolgten Gehaltszahlungen bestimmte der SCH eindeutig das Geschehen beim torlosen Unentschieden.

Für beide Teams war es eine echte Standortbestimmung. Und ausgerechnet die abstiegsbedrohten Sorgenkinder aus Herford zeigten, dass sie die Winterpause, was Kondition angeht, gut genutzt und sich noch längst nicht mit dem Abstieg abgefunden haben. Selbst die Ausfälle des grippekranken Daniel Steinkamp und von Abwehrrecke Wojtek Kosecki (Zerrung beim Abschlusstraining) steckte die Mannschaft locker weg und spielte die Gäste mindestens 80 Minuten regelrecht an die »Beton«-Wand. Dornberg zeigte in der Offensive so gut wie nichts. Trainer Jürgen Prüfer hatte »Beton angemischt«, war wohl nur auf einen Punkt aus. Dabei hatte er das Glück, dass mit Torwart Tim Klingbeil ein »Granit« in der Bude stand, der gleich fünf große Torchancen der Gastgeber mit famosen Paraden zunichte machte. Logisch, dass Prüfer später von einem Punktgewinn sprach. Herfords Coach Peter Kuckelkorn wirkte nach den nun gezahlten ausstehenden Geldern gelöst und sah das 0:0 als Punktgewinn für die Moral der Mannschaft, die schon morgen um 18.30 Uhr im Westfalenpokal-Viertelfinale gegen VfB Fichte Bielefeld wieder stimmen muss. Unter den zahlreichen Zuschauern sah man auch den früheren Ahmser Wolfgang Brinkmann (zur Zeit TuS Helpup), der als Trainernachfolger von Kuckelkorn zur neuen Saison zählt. Auch Heiko Eickmeier (TuS Tengern) und Olaf Sieweke waren vor Ort. Herfords Ex-Trainer strahlte, da auch er in der Woche die noch ausstehenden Gelder erhalten hatte.
Im Landesliga-Abstiegskampf geht's richtig rund. Von den acht Teams, die am schlechtestens platziert sind, verloren nur der FC Türk Sport Bielefeld mit 0:3 beim TuS Jöllenbeck und Viktoria Clarholz mit 0:1 beim SV Spexard. Sieben Minuten reichten Jöllenbeck, um sich den Frust von der Seele und den Gegner in den Abstiegskampf zu schießen. An allen drei Toren war Rückkehrer Daniel Wörmann (früher SC Herford, zuletzt SG Bustedt) beteiligt. Es trafen: Tanaz (50.), Spilker (55.) und Neuer in der 57. Minute.
Der SV Spexard verschaffte sich mit einem 1:0-Sieg gegen Clarholz Luft im Abstiegskampf. Die »Spechte« landeten den ersten Heimsieg der laufenden Saison. Das Tor erzielte Yusuf Das im Nachschuss nach einem Brockmann-Freistoß.
Der VfL Theesen trauerte nach dem 1:1 in Dützen den vergebenen Chancen durch Kambach und Alberti nach. Trainer Andreas Brandwein, der auch am Samstag in Herford weilte, sprach von einem sehr gutem Spiel. Tore: 0:1 (13.) Kambach per Handelfmeter, 1:1 (40. Schumann, Foulelfmeter).
Der TuS Tengern, am kommenden Sonntag Gegner des SC Herford, spielte beim 3:1 (2:0)-Sieg gegen RW Maaslingen stark auf und befreite sich ein wenig aus der Abstiegszone. Zweimal Yavuz (3. und 30.) sowie Dyck (90.) trafen für Tengern, Tobias Versick in der 56. Minute für RWM.
Für größte Überraschung am 19. Spieltag sorgte der SV Avenwedde, der durch eine »One-Menn-Show« (SVA-Torwart Dennis Menn hielt überragend) mit 2:1 beim Rangersten in Wiedenbrück gewann. Orhan brachte Avenwedde in der 14. Minute in Führung. Kurtulus (51.) glich aus. Göcer gelang in der 66. Minute das 1:2 und sorgte mit seinem Tor dafür, dass Avenwedde auf Rang drei vorrückte.

Artikel vom 21.03.2006