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Beim Elfertipp die
»0« angekreuzt

Doch FCG entdeckt seinen Kampfgeist

Gütersloh (dh). Im Zuge der beinahe schon ausufernden Meldungen über angebliche Wett-Skandale im deutschen Fußball bleibt der FC Gütersloh 2000 von etwaigen Manipulationsvorwürfen weiterhin verschont. So war es am Sonntag jedenfalls nicht erkennbar, dass der Stammspieler beim WESTFALEN-BLATT-Elfertipp in Reihen des heimischen Fußball-Oberligisten versuchte, gegen Schermbeck seine vorhergesagte »0« auch in die Tat umzusetzen.

Im Gegenteil. Mit einer kämpferischen Leistung, wie sie der Beobachter gerne schon in den unnötig verlorenen Partien in Lippstadt und Bielefeld gesehen hätte, zwang der FCG das Glück - und wurde in Person von Daniel Barton belohnt. »Sicherlich war das vom Spielerischen her heute nicht das Gelbe vom Ei. Aber wir haben uns zu 110 Prozent eingesetzt und reingehauen«, wollte auch Tibor Nadj am Sonntag keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern nach zwei Niederlagen am Stück endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis feiern: »Diese Partie haben wir nur über den Willen gewonnen. Unsere Sicherheit müssen wir uns erst wieder erarbeiten, dann kommen auch automatisch unsere alten Tugenden wieder zum Tragen.«
Die dürften allerdings am kommenden Sonntag ebenfalls noch nicht gefragt sein. Beim VfB Fichte, der nach der 0:4-Niederlage gegen Arminia Bielefeld II mit dem Rücken zur Wand steht, erwartet den FCG erneut Oberliga-Kampf pur. Allzu große Angst müssen die Dalkestädter vor den »Hüpkern« nach Ansicht von Armin Perrey allerdings wohl nicht haben. »Ein ganz schwaches Spiel«, kommentierte der jetzige Co-Trainer des FCG und ehemalige Chefcoach des VfB seine Eindrücke von der ersten Halbzeit des Bielefelder Derbys, die er als Augenzeuge verfolgte, ehe er in den Heidewald eilte.
Dort erlebte Perrey dann auch die stärkere Hälfte »seines« FCG, der vor allem vom Schwung der eingewechselten Barton und Piet Behrens profitierte. In nur zehn Minuten brachte Behrens auf dem linken Flügel mehr Produktives zu Stande als Sören Brandy in den 84 Minuten zuvor. Brandy, weiterhin in der Formkrise, stellte die Zuschauer des öfteren vor die Frage, wo er mit dem Ball überhaupt hinwollte - ehe er ihn im fußballerischen Niemandsland schließlich meist auch noch verlor.
Die »0« hätte besagtem FCG-Spieler im Bezug auf den Elfertipp-Jackpot in Höhe von 1300 Euro übrigens nichts gebracht. Unterm Strich konnte die WB-Redaktion gerade einmal fünf richtig vorhergesagte Ergebnisse auf dem eingereichten Tippschein einkreisen. Dass der betroffene Spieler seiner eigenen Mannschaft einen Sieg nicht zugetraut hätte, kann so allerdings nicht stehen gelassen werden: Nach den Erfahrungen der vergangenen Wochen war er ganz einfach davon ausgegangen, dass die Partie ausfallen würde . . .

Artikel vom 21.03.2006