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Einzige AWO mit einem eigenem Haus

Ortsverein Künsebeck feiert 25-jähriges Bestehen - Zugpferd ist die Bauchtanzgruppe

Von Klaus-Peter Schillig
Halle-Künsebeck (WB). Ihre Namen haben in Künsebeck einen guten Klang: Willi Indiesteln, Hans Kowalski, Hermann Fischer, Peter Jürgensen, Hugo Schembeck, Anneliese Bramscheid - um nur einige zu nennen. Sie gehörten vor 25 Jahren zur Führungsmannschaft des neu gegründeten AWO-Ortsvereins Künsebeck. Kommenden Samstag wird das Jubiläum mit einem Empfang gefeiert.
Horst Klemme und Elfriede Schlüter heißen in der AWO-Begegnungsstätte auch Nichtmitglieder willkommen.Foto: Klaus-Peter Schillig

100 interessierte Künsebecker waren am 26. Februar 1981 in den Saal Jäckel gekommen, angelockt vom gemeinsamen Wunsch nach einem Club für Seniorenarbeit. 71 traten sofort ein in den neu gegründeten Ortsverein, der von der Stadt die Zusage erhalten hatte, dass die Räume der Grundschule für die Treffen genutzt werden könnten. Die meisten Mitglieder damals waren knapp über 60 Jahre alt, viele sind mit der AWO alt geworden. Immerhin 18 Gründungsmitglieder sind noch dabei, erzählt Vorsitzender Horst Klemme stolz, der vor sechs Jahren die Nachfolge des 2005 verstorbenen Willi Indiesteln angetreten hat. Kommenden Samstag, bei der Feierstunde in der Begegnungsstätte an der Talstraße, soll ihnen ein besonderes Dankeschön ausgesprochen werden.
Die Begegnungsstätte, sie war mit die Ursache, dass die Künsebecker AWO in Spitzenzeiten 350 Mitglieder zählte. Willi Indiesteln und der damalige Kultusminister Hans Schwier hatten die nötigen Zuschüsse locker gemacht, im Frühjahr 1988 wurde der Grundstein an der Talstraße gelegt, im Dezember des gleichen Jahres Einweihung gefeiert. Der Ortsverein Künsebeck war zu diesem Zeitpunkt der einzige in der Region mit einem eigenen Haus.
Und das ist bis heute Domizil für vielfältige Aktivitäten. Im Erdgeschoss stehen ein großer und teilbarer Versammlungsraum, außerdem ein kleinerer Versammlungsraum, eine praktisch ausgestattete Küche, ein Büro für den Vorstand und sanitäre Anlagen zur Verfügung, im ausgebauten Dachgeschoss sind der Tanzsaal und der Computerraum untergebracht.
Bis auf die Yoga-Kurse, die Ingrid Dewald vom Deutschen Roten Kreuz anbietet, werden eigentlich alle Angebote von eigenen Kräften geleitet. Horst Klemme und seine Stellvertreterin Elfriede Schlüter können sich auf insgesamt 35 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen, die in der Küche mithelfen, den Garten pflegen, Feste und Ausflüge vorbereiten oder eigene Kurse anbieten: Die Bauchtanzgruppe ist das jüngste und eins der beliebtesten »Kinder« des Vereins, viel Zuspruch haben aber auch die Sitzgymnastik, die Fahrradausflüge, die regelmäßigen Wanderungen, Gedächtnistraining oder Skatrunden, die regelmäßigen Tages- und Ferienfahrten.
Die Künsebecker AWO zeigt außerdem, dass Freizeit nicht teuer sein muss: 2,50 Euro kostet der Monatsbeitrag. Man muss allerdings noch nicht einmal Mitglied sein, um die Angebote an der Talstraße wahrnehmen zu können. »Schließlich heißt es Begegnungsstätte«, verweisen Elfriede Schlüter und Horst Klemme darauf, dass hier alle Haller willkommen sind.

Artikel vom 22.03.2006