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»Das hat es noch nicht gegeben«

46 angehende Polizisten spendeten gestern gemeinsam Blut in der Realschule

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). »Das hat es noch nicht gegeben.« Claudia Blank vom DRK-Blutspendedienst West in Münster hat zwei Blutspendeteams extra eine halbe Stunde eher in die Realschule bestellt. Angekündigt hatte sich der 20-jährige Polizeikommissar-Anwärter Alexander Lang mit 45 Kollegen.

Die Studierenden der Fachhochschulen Münster und Bielefeld absolvieren den ersten Block ihrer fachpraktischen Ausbildung beim Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei in Stukenbrock-Senne.
Ein Plakat des Blutspendedienstes hängt in der Polizeischule und das gab den Anstoß, gemeinsam Blut zu spenden. »Ich habe mich mit Münster in Verbindung gesetzt, ob das DRK vielleicht eine Aktion im Institut machen will«, berichtet Alexander Lang. Das sei aber kurzfristig nicht möglich gewesen, sagte gestern Claudia Lang. Deshalb habe sie angeboten, den Beginn der Blutspende vorzuziehen. »Viele der angehenden Polizeibeamten sind Erstspender. Für die wollen wir uns besonders viel Zeit nehmen. Sie werden ausführlich beraten und ärztlich untersucht«, so Claudia Blank. Alexander Lang sagt, gemeinsam falle es leichter, Blut zu spenden - vor allem, wenn es das erste Mal sei. Er selbst ist auch Erstspender. »So fällt die Hemmschwelle beim nächsten Mal weg. Dann kann jeder an seinem Ort spenden, in dem er lebt.« Für die Erholungsphase und die Verpflegung sorgte das örtliche DRK-Team unter der leitung von Monika und Frank Sauer.
Das Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei NRW habe das Engagement der jungen Leute unterstützt, berichtet der Fachkoordinator für Aus- und Fortbildung, Rudolf Stahl. So sei ein Bus zur Verfügung gestellt worden, der die jungen Leute zur Realschule fährt. »Dieser Jahrgang ist aus unserer Sicht ein Traum«, sagt Stahl. Die 129 Studierenden (auf 480 Stellen gab es 8000 Bewerber) seien hoch motiviert - und eben auch engagiert. Die jungen Leute lernen während ihres ersten Blocks der fachpraktischen Ausbildung Sportschießen, die polizeiliche Basis wie Unfallaufnahme, Tatortsicherung und Eingriffstechniken. Von Juni bis September wird die zweite Praxiseinheit folgen. Alexander Lang plant, dann erneut mit einem Bus Polizeischüler zur Blutspende zu gehen.
Claudia Blank freut das. Vor allem Erstspender sind willkommen, da das Spenderalter bis Ende des 68. Lebensjahr begrenzt ist. Nachwuchs ist immer willkommen, um die Blutbanken aufzufüllen. Blutkonserven werden bei schwierigen Operationen und für die Versorgung von Unfallopfern gebraucht.

Artikel vom 21.03.2006