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Kostenanstieg beim
Betreuten Wohnen

CDU-Arbeitskreis informierte sich über die Entwicklung

Kreis Gütersloh (WB). Beim kommunalpolitischen Arbeitskreis »Arbeit und Soziales« der CDU-Kreistagsfraktion Gütersloh hat das Thema Betreutes Wohnen auf dem Programm gestanden. Judith Schmitz, Leiterin der Abteilung Arbeit und Soziales beim Kreis Gütersloh, war in den Arbeitskreis gekommen, um die aktuellen Zahlen zu erläutern.

Am 1. Juli 2003 war die fachliche und finanzielle Verantwortung für das Betreute Wohnen von den Kommunen auf den Landschaftsverband Westfalen-Lippe verlagert worden. Das Ziel: Die Förderung des Ausbaus ambulanter Versorgungsangebote zum selbstständigen Wohnen sollte landesweit vereinheitlicht werden. Auf diesem Wege sollten die stetig steigenden Fallzahlen im Bereich der stationären Hilfen gebremst werden.
»Wir haben es mit einem starken Anstieg der ambulanten Versorgungsverhältnisse in ganz Westfalen-Lippe zu tun«, erklärte Schmitz. »Dabei sind die Fallzahlsteigerungen vor allem auf Zuwächse bei Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Suchterkrankungen zurückzuführen. Im Kreis Gütersloh ist die Zahl der Fälle im Betreuten Wohnen seit Mitte 2003 bis zum 30. Juni 2005 von 375 auf 492 angestiegen. Dramatisch sieht die Kostenentwicklung aus. Im Bereich des Landschaftsverbandes sind die durchschnittlichen Aufwendungen seit Juni 2004 innerhalb eines Jahres von 2991 auf 4111 Euro pro 1000 Einwohner angestiegen. Das entspricht einer Zunahme von 37 Prozent. Ein deutlicher Rückgang der stationären Hilfen ist dabei bisher nicht festzustellen. Lediglich der weitere überproportionale Zuwachs stationärer Wohnangebote konnte verhindert werden.« Helmut Feldmann, Leiter des Arbeitskreises, betonte, dass die kommunale Ebene über die Landschaftsumlage und die Kreisumlage von dieser Kostenentwicklung betroffen sei.
Laut Schmitz haben die Kommunen angesichts der Lage die kontinuierliche Berichterstattung über die Entwicklung beim Landschaftsverband angefordert. Denn die Zuständigkeit des Landschaftsverbandes ist nur vorübergehend. »Im Jahr 2010 soll die Verantwortung für das Betreute Wohnen an die Kommunen zurückgegeben werden. Deshalb möchten wir schon heute wissen, was auf uns zukommt«, so Schmitz.

Artikel vom 22.03.2006