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Langhammers Live-Studie

Frauen-Handball: Neuzugang verfolgt Vlothoer Sieg gegen Wehe

Vlotho (gag). Sie wollte sich selbst mal ein Bild machen: Claudia Langhammer, Neuzugang der HSG Vlotho/Uffeln für die nächste Saison, saß beim 34:20-Sieg der Landesliga-Handballerinnen am vergangenen Samstag erstmals auf der Tribüne. Was sie geboten bekam, dürfte sie durchaus davon überzeugt haben, mit dem Wechsel die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

»Ich wollte mal was Neues machen«, begründet die 22-Jährige ihre Zusage für die Vlothoer nach drei schönen Jahren bei der HSG Stemmer/Friedewalde. Mit der von Matthias Bredemeier betreuten Mannschaft war sie zwei Jahre lang sogar direkter Konkurrent der Vette-Sieben, ehe Langhammer im vergangenen Jahr mit Stemmer den Aufstieg in die Verbandsliga bejubeln durfte.
Dort will Langhammer über kurz oder lang auch mit der HSG Vlotho/Uffeln hin. Vielleicht muss sie gar nichts dazu beitragen, schließlich hat Vlotho auch in dieser Saison noch Chancen auf den Aufstieg. Noch hat aber die HSG Hüllhorst, die sich am Wochenende wie Vlotho und Verfolger Nordhemmern keine Blöße gab, die Nase vorn. Ein Punkt beträgt weiterhin der Abstand.
»Ich habe mit den Verantwortlichen etliche Gespräche geführt«, wurden Langhammer die Vlothoer Vorzüge genauestens vor Augen geführt. Der lange HSG-Atem zahlte sich bei Langhammer aus: Die variable Rückraumspielerin, die aus Frankfurt/Oder stammt und sogar schon Zweitliga-Einsätze für Bückeburg als ruhmreiche Karriere-Kapitel aufweisen kann, entschied sich für Vlotho.
Lange Anfahrten hat die in Minden lebende und dort für das Klinikum als Krankenschwester arbeitende junge Frau nicht. Ein weiterer Grund, warum Langhammer demnächst in Vlotho Tore werfen und Erfolge feiern will: »Die Mannschaft hat mich hier beim Probetraining gleich toll aufgenommen«, war Langhammer begeistert. Zudem stimmt die Perspektive: »Das ist eine junge Truppe. Falls die Mannschaft es noch nicht in dieser Saison schafft, will ich in der kommenen Spielzeit unbedingt aufsteigen. Man ist hier auf jeden Fall auf dem richtigen Weg«, hat sie wohl auch die kontinuierliche Entwicklung in Vlotho - Pascal Vette geht ins vierte Trainer-Jahr - überzeugt. Das Geld spielt jedenfalls keine Rolle: »Bei uns bekommen die Spielerinnen allenfalls Fahrtkosten erstattet«, erläutert Vorsitzender Kurt Fromme.
Der konnte sich zusammen mit Langhammer genüsslich auf der Tribüne der Grundschul-Sporthalle zurücklehnen. Der 34:20-Sieg gegen Wehe war zu keiner Zeit gefährdet. Trainer Pascal Vette wusste aber sofort nach dem Schlusspfiff, dass man mit diesem Sieg keine großen Sprünge machen kann: »Hüllhorst hat in Senne gewonnen«, entnahm er einer frisch eingetrudelten SMS. Einen Tag später zog Nordhemmern nach. Das Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg geht weiter.

Artikel vom 21.03.2006