Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Die Stadtverwaltung will die Planung für eine dritte Autobahnauffahrt an der Mergelheide und die Ortsumgehung durch das Kipshagengebiet auf Eis zu legen. Hintergrund ist der Beschluss des Regionalrats, der die Ortsumgehung Augustdorf mit der Neuführung der Landesstraße 758 empfiehlt. Die Umgehung würde auch Stukenbrock entlasten. Sie führt entlang des Truppenübungsplatzes Stapellage, vorbei am Heidehaus durchs Bokelfenn und in Höhe des Gutes Schlieffen auf die alte Bundesstraße.
Der Regionalrat hat diese Trasse im Februar mit der Dringlichkeitsstufe 2 versehen. Wenn aber ein Projekt mit höherer Priorität nicht verwirklicht wird, kann es vorgezogen und bis zum Jahr 2015 verwirklicht werden. Bei dem Beschluss des Regionalrates handelt es sich um eine Stellungnahme der Region. Die Vorschläge werden bis Anfang April in den Landtag eingebracht - mit einer Entscheidung über den Integrierten Gesamtverkehrsplan rechnet die Bezirksregierung vor der Sommerpause. »Nach Einschätzung der Bezirksregierung wird sich der Landtag dem Beschluss zur weiteren Planung der Trasse anschließen«, so die Stadtverwaltung in der Vorlage, die am Montag, 27. März, ab 18 Uhr gemeinsam von den Mitgliedern des Ordnungs-, Umwelt- und Verkehrsausschusses und dem Wirtschafts- und Stadtentwicklungsausschuss beraten und einen Tag später vom Rat verabschiedet wird. Die so genannte Ortsumgehung Augustdorf ist identisch mit der Variante 1 der Untersuchung der IVV Aachen zur Neuführung der L758. Die Trasse wurde damals nicht weiter verfolgt, obwohl sie die größten Entlastungswirkungen in Stukenbrock und Augustdorf hervorruft. Weil diese Trasse in schützenswerte Natur eingreift, war darauf verzichtet worden, die Möglichkeit dieser Ortsumgehung näher zu beleuchten. »Sollte sich die Neuführung der Landesstraße 758 als realisierbar erweisen, könnte nach Auffassung der Verwaltung auf die städtische Planung der dritten Auffahrt und der Kipshagen-Trasse verzichtet werden«, so die Stadtverwaltung. Die Kipshagen-Trasse, ebenfalls von den Umweltbelangen nicht unbedenklich, könnte als Alternativtrasse gewertet werden. Es empfehle sich nicht, dritte Auffahrt und die Umgehung durchs Bokelfenn gleichzeitig zu beantragen.
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