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Bau der Hängebrücke erfordert Kraft

Drei Löschgruppen üben im Wiehengebirge - Für den Ernstfall ist die Feuerwehr gerüstet

Von Marc Schmedtlevin
(Text und Fotos)
Bad Oeynhausen (WB). Hochwasser am Plattenberg. Die Feuerwehr muss eine Verbindung zwischen den beiden Uferseiten schaffen. In Form eines Hängesteges soll es möglich gemacht werden, die Strömung zu überqueren. Zu diesee Übung trafen sich am Samstag 45 aktive Feuerwehrsleute der Löschgruppen Eidinghausen-Wöhren, Volmerdingsen und Dehme.

»Wir führen diese Art von Übung heute zum ersten Mal durch«, sagte Einsatzleiter Volker Eckhoff von der Löschgruppe Wöhren. Von der hohen Teilnehmerzahl war er begeistert und erklärt sie sich so: »Diese Übungen sind mal etwas anderes als immer nur den Schlauch in der Hand zu halten.« Auch alle Altersklassen waren am Samstagnachmittag vertreten. »Unsere jüngste Helferin ist 18, der älteste schon 50 Jahre alt« erklärt Eckhoff.
Direkt am Wasser werden diese Übungen nicht abgehalten. Denn nichts darf passieren, wenn aus hölzernen Dreiböcken ein Portal und darauf eine Hängebrücke errichtet wird. So übten die Oeynhausener über einen Abhang im Wiehengebirge.
Zu Anfang müssen Rundhölzer für die Böcke auf die richtige Länge geschnitten werden. »Es ist sehr wichtig, dass die Latten gerade geschnitten sind. Nur diese Stücke können wir bei dem Bau der Dreiböcke verwenden. Es ist also Präzisionsarbeit von meinen Leuten gefragt«, erklärte Eckhoff.
Nach der Ausrichtung der Hölzer mit besonders stabilen Halteleinen werden die Dreiböcke, auf jeder Uferseite einer, aufgerichtet. Volker Eckhoff weiß, worauf es ankommt:»Dieses Holzgerüst ist das Wichtigste. Es legt den Grundstein für eine sichere Begehung des Steges.« Um eine erste Verbindung zwischen den beiden Seiten der Schlucht herzustellen, werden Tragseile mit Hilfe von Greifzügen gespannt. Der eigentliche Gehweg des Holzsteges wird erst jetzt von den Feuerwehrleuten eingerichtet. Dazu werden vier große Bretter mit Leinen verbunden und an die Tragseile gehängt. »Beim Bau der Hängebrücke ist darauf zu achten, dass die Bretter später im Ernstfall nicht mit der Wasseroberfläche in Berührung kommen«, erklärt der Übungsleiter.
Abschließend muss die Hängebrücke erst einmal einige Tests bestehen, bevor man darüberlaufen kann. »Die Schwingungsprobe dient zur Überprüfung der Verspannung und Verankerung an Land. Bei dem anschließenden Belastungstest werden Gewichte auf den Steg gelegt, die etwa dem Dreifachen der späteren Belastbarkeit, also den Menschen, die darüber gehen, entsprechen«, erläutert Eckhoff. Als Hilfsmittel dienen hier den Feuerwehrleuten gefüllte Sandsäcke oder Steine.
Übungsleiter Volker Eckhoff ist mit der Arbeit und dem Engagement der Löschgruppen sehr zufrieden: »Wir haben die Aufgabe sehr gut bewältigt. Ich bedanke mich bei allen freiwilligen Helfern, die hier heute mitgemacht haben. Es war wirklich eine schweißtreibende Arbeit. Ich diese Arbeit nicht im Ernstfall verrichten müssen.«

Artikel vom 20.03.2006