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Johnny Cash erster
Star auf der Leinwand

Neues Kino in Brakel gestern eröffnet

Von Jürgen Köster
Brakel (WB). Mit »Walk the Line« flimmerte gestern der erste Film über die Leinwand des neuen Brakeler Kinos. Unter den zahlreichen Gästen, die Thomas und Elina Wirth zur Eröffnung ihres Kino gratulierten, zählte neben Freunden, Geschäftspartnern, Kulturinteressierten und Ratsmitgliedern auch Hermann Temme, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters.

Er überbrachte »die herzlichsten Glückwünsche aus dem Rathaus« und wünschte dem Bad Driburger Ehepaar weiterhin viel Erfolg mit ihrem »zweiten Standbein«. Temme erinnerte an die Kinogeschichte in Brakel. Dem beliebten Werbespruch »Mach dir ein paar schöne Stunden, geh ins Kino« seien die Nethestädter über Jahre gefolgt und hätten dies in dem Kino in der Bahnhofstraße getan. Irgendwann jedoch habe das Unternehmen aus Altersgründen schließen müssen, ein Neuanfang einige Jahre später sei gescheitert, berichtete Temme. Um so mehr freue es ihn, dass er der Familie Wirth zur Neueröffnung des Brakeler Kinos -Êallerdings an ganz anderer Stelle, in der ehemaligen Nato-Siedlung -Êgratulieren könne.
Wirth sei es seit vielen Jahren gelungen, sich in der Nachbarstadt Bad Driburg gegenüber der Konkurrenz zu behaupten und den Ansprüchen des Publikums zu genügen. Dies sei eine beachtliche Leistung, wenn man daran denke, wie sehr sich die Kinolandschaft gewandelt habe und wie viele Lichtspielhäuser hätten schließen müssen. Aber das Kino haben schon viele Krisen überstanden. »Und in Deutschland gehen seit einigen Jahren wieder mehr Menschen ins Kino«, meinte Temme.
Dies traf gestern beispielsweise auf Heinz Böltner zu. »Ich glaube seit mehr als 30 Jahren war ich nicht mehr im Kino«, schätzte der Schmechtener. Nun hätten ihn und seine Frau Resi das neue Kino und der Premierenfilm angelockt: »Johnny Cash haben wir damals live gesehen. Das ist auch ein Grund, warum wir heute hier sind.« Corina Murawski ließ sich ebenfalls die Premiere im neuen Brakeler Kino nicht entgehen. Die Rollstuhlfahrerin freute sich, dass sie den Kinosaal (170 Plätze) direkt über eine behindertengerechte Rampe erreichen kann.

Artikel vom 20.03.2006