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Konfrontationskurs verschafft Klarheit

Turbulente Mitgliederversammlung der Spvg.-Tennisabteilung macht Weg für Kooperation frei

Versmold (OH). Turbulent verlief die Mitgliederversammlung, zeitweise hitzig die Diskussion - doch seit Freitagabend ist der Weg für die Kooperation der Tennisabteilung der Sportvereinigung Versmold und des Tennisclubs Grün-Weiß frei. Für dieses Ziel ging der Abteilungsvorstand sogar offen auf Konfrontationskurs zum Gesamtvereinsvorsitzenden Benno Woite. Der sagte nach einem verbalen Schlagabtausch zu, dem Votum der Tennisabteilung zu folgen und die Verträge bis Ende März zu unterzeichnen.

Eine Bedingung knüpfte Woite aber an seine Unterschrift: »Es muss noch eine Nutzungsvereinbarung für die neue Tennishalle geschlossen werden.« Eine Aufgabe, die für Rainer Sandkühler, den Vorsitzenden der »blau-weißen« Tennisabteilung, »reine Formsache« ist. Beschwerlich war der Weg bis zur Entscheidung für die Kooperation aber nicht nur während der zweieinhalbstündigen Jahreshauptversammlung im Altstadthotel, sondern vor allem in den vergangenen Monaten. Rund um die außerordentliche Mitgliederversammlung im November, bei der sich eine Mehrheit für eine gemeinsame Zukunft zum 1. Mai 2007 auf der Anlage des Tennisclubs Grün-Weiß am Caldenhofer Weg ausgesprochen hatte, waren tiefe Gräben innerhalb der Abteilung aufgerissen und sogar langjährige Freundschaften nachhaltig belastet worden.
Benno Woite, der gemeinsam mit Kassenwart Horst Dressler den Gesamtvorstand vertrat, mahnte jetzt an, genauestens über die finanziellen und organisatorischen Konsequenzen nachzudenken -ĂŠauch im Sinne des Gesamtvereins. Er wolle den Zug nicht aufhalten, aber das Optimum herausholen und eine drohende Spaltung der Abteilung verhindern. Deshalb empfahl Woite, über die Kooperation in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Gesamtvereins zu diskutieren und abzustimmen. Doch Rainer Sandkühler trat diesem Vorschlag entschieden entgegen. »Die Rechnung geht eindeutig auf.« Für die Finanzierung des Betrages von 50 000 Euro, mit der sich die Tennisabteilung zu 50 Prozent in die künftig gemeinsam genutzte Anlage »einkaufen« muss, gebe es bereits eine Lösung. »Wir stehen in Zukunft doch wesentlich besser da als heute. Bislang zahlen wir für unsere Plätze Jahr für Jahr viel Pacht, künftig schaffen wir für einen überschaubaren Betrag Eigentum«, sagte Sandkühler. Von der großen Mehrheit der anwesenden 45 von 230 Mitgliedern erhielt der Abteilungsvorsitzende Beifall.
Doch nicht nur die klare Perspektive am Ende der Mitgliederversammlung sorgte für große Zuversicht bei der Mehrheit der Tennisspieler. Nach dem verbalen Schlagabtausch während der Sitzung kamen zum Schluss versöhnliche Töne auf. Nach dem offiziellen Teil ließ sich auch eine Annäherung von Befürwortern und Gegnern der Kooperation erkennen. »Wir wollen auf unserem Weg kein Mitglied verlieren und werden in den kommenden Wochen das Gespräch mit den Leuten suchen, die der Kooperation bisher ablehnend gegenüberstanden«, kündigte Rainer Sandkühler an. Für alle stehe die Tür weit offen.

Artikel vom 20.03.2006