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EGV bleibt weiter skeptisch

Biosphärenreservat: Wanderfreunde beziehen Position

Von Jürgen Köster
Bad Driburg/Willebadessen (WB). »Beim gegenwärtigen Stand der Diskussion ist der EGV von einer freudigen Zustimmung zu einem Regelwerk mit weiteren Einschränkungen noch weit entfernt.« Die Position des Eggegebirgsvereins zum Thema Biosphärenreservat hat stellvertretender Hauptvorsitzender Bernhard Hagelüken bei der Frühjahrshauptversammlung in der Bad Driburger Schützenhalle deutlich gemacht.

Viele der EGVer hätten sich verwundert die Augen gerieben, nachdem die Diskussion um den Nationalpark vom Tisch gewesen und auf diese erstaunlicherweise die Diskussion um die Biosphäre gekommen sei. Leider hätten es manche Nationalparkverfechter für richtig gehalten, in diese Diskussion wieder den Gedanken eines solchen Parks einzuflechten. Der EGV habe sich bei der Diskussion bisher häufig zu Wort gemeldet und habe auch Gehör gefunden. Aber: »Wichtige Dinge sind nicht geklärt«, urteilte Hagelüken. »Wir vermissen vor allem eine randscharfe Abgrenzung der drei Zonen: der Kernzone mit ihren gravierenden Auflagen, der Pflegezone mit den zu erwartenden Einschränkungen und der Entwicklungszone mit noch einigen Auflagen.« Fragen seien hier bisher offen geblieben; so etwa die, wo die Kernzone angesiedelt werden solle. Nach seinen Informationen werde sie nicht in einem zusammenhängenden Gebiet ausgewiesen. Genannt worden seien im Süden das Gebiet des Nonnenholzes bei Holtheim und Blankenrode sowie »irgendwo nördlich von Altenbeken«. Der stellvertretende Hauptvorsitzende: »Gerade diese Zone muss grenzscharf bekannt sein. Vor allem in der Südegge weiß man, wovon ich spreche. Die Dörfer dort sind schon von Naturschutz bis an die Gartenmauer umgeben, Vogelschutzgebiete bestehen, der Naturpark ist errichtet, Das alles ist seit Jahren Realität. Es kann doch nicht sein, dass die Wanderer nun um Genehmigung bitten müssen, wenn sie ihre traditionellen Schnatgänge durchführen wollen.«
Der EGV sei zwar nicht Grundeigentümer, jedoch der Verband, der die Wanderwege in der Region zum großen Teil angelegt habe und sie in umfangreicher ehrenamtlich zu leistender Arbeit pflege. »Deshalb sollte unsere Stimme durchaus Gehör finden dürfen«, wies Hagelüken auf die Bedeutung des 6162 Mitglieder starken Vereins hin.
Der hatte gegenüber dem Vorjahr einen Mitgliederrückgang um 33 zu verzeichnen, wie Hauptvorsitzender Konrad Kappe berichtete. Die Anzahl der jugendlichen Mitglieder sei um zehn auf 709 gewachsen. Die Nachwuchsfrage bereitet dem Hauptvorstand große Probleme. Hagelüken und Kappe wollen in den kommenden Monaten zusammen mit den einzelnen Abteilungen nach Lösungen zur Verjüngung des Vereins suchen.

Artikel vom 20.03.2006