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»Hotelschreck« prellte Gasthäuser

Reihenweise die Rechnungen nicht bezahlt - Polizei sucht Geschädigte

Kreis Paderborn/Bad Lippspringe (WV). Hotels und Pensionen in Bad Lippspringe, Paderborn, und vermutlich weiteren Orten haben noch einige Rechnungen offen: Ein 33-jähriger Mann, der am Mittwoch von der Polizei festgenommen werden konnte, hat in zahlreichen Hotels der Region noch etliche Rechnungen offen. Hier bittet die Polizei Hoteliers um Unterstützung.

Mitte Januar tauchte der Mann in einem erst neu eröffneten Paderborner Hotel auf und residierte dort etwa zehn Tage, natürlich auf »Kosten des Hauses«. Offenbar suchte der Reisende nach dem Großstadtaufenthalt eine Erholung mit gesunder Kurluft. Er zog um nach Bad Lippspringe. Seine erste - wieder kostenlos genutzte - Pension gefiel ihm nach zehn Tagen Aufenthalt offenbar nicht mehr, wohl aber die Badestadt. Kurzerhand wechselte der Mann seinen Namen und kam in einem neuen Gästehaus unter. Auch hier hielt es der »Kurgast« nicht lange aus. Mit neuem Namen war schnell ein genehmeres Gasthaus gefunden und ein Zimmer gemietet. Jetzt begann den Weltenbummler das Fernweh zu plagen: In einem Bad Lippspringer Reisebüro fand er schnell ein beliebtes und nicht gerade kostengünstiges Ziel in Übersee und buchte sofort. Dummerweise existierte das angegebene Konto zur Abbuchung der Reisekosten bereits seit zwei Jahren nicht mehr.
Bei illegalen »Besorgungen« in einem Paderborner Kaufhaus fiel der 33-Jährige einem Ladendetektiv auf, der die Polizei alarmierte. Die Beamten stellten schnell fest, dass gegen den mutmaßlichen Langfinger bereits ein Haftbefehl vorlag, weil er nicht zu einem Gerichtstermin erschienen war, wo gegen ihn wegen Betruges verhandelt werden sollte.
Nach den neuerlichen Reisen des Untergetauchten hielt auch der Paderborner Haftrichter am Donnerstag einen Aufenthalt hinter »schwedischen Gardinen« für dringend geboten.
Die Polizei möchte die Lücken in der Reiseroute des Tatverdächtigen, der unter verschiedenen Personalien reiste, gänzlich schließen und bittet um Mithilfe. Insbesondere Hotel- und Pensionsbesitzer, denen diesbezüglich noch Logiskosten fehlen, sollten unter der Rufnummer 05251/3060 zu melden.
Bislang ist nicht bekannt, wo sich der 33-Jährige zwischen dem 22. Dezember 2005 und dem 10. Januar sowie vom 15. Februar bis zum 8. März aufgehalten hat und ob weitere Betrugsfälle vorliegen.

Artikel vom 18.03.2006