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Junge Union
kämpft gegen
Calden-Planung

JU-Bezirksversammlung in Büren

Von Jürgen Spies
Büren-Wewelsburg (WV). Eine positive Bilanz ihrer Arbeit in den vergangenen zwei Jahren zog die Junge Union Ostwestfalen-Lippe bei der Bezirksversammlung am Samstag im Burgsaal der Wewelsburg. Bezirksvorsitzender Christoph-F. Sieker aus Hiddenhausen gab als ein JU-Ziel für die Zukunft den Ausbau der »Marktführerschaft unter den politischen Nachwuchsorganisationen« aus. Schwerpunktthema der Bezirksversammlung war die Verabschiedung einer Resolution zum geplanten Neubau eines Verkehrsflughafens Kassel-Calden, den die JU vehement ablehnt.

Die JU kritisiert die Planungen der Landesregierung Hessens, die in höchstem Maße »unverantwortlich sind und auf kurzfristige Prestigepolitik schließen« lasse. In der Öffentlichkeit werde das Vorhaben als Ausbau des Verkehrslandeplatzes Calden kommuniziert und somit die wahre Bauabsicht verschleiert. Christophe Darley, JU-Landesvorstandsmitglied aus Höxter, erklärte, mit dem Bau eines Regionalflughafens bei Kassel werde bewusst die Gefahr in Kauf genommen, den heute noch wirtschaftlich gesunden Flughafen Paderborn/Lippstadt regelrecht »an die Wand zu fahren«. Analysen haben bekanntlich ergeben, dass ein nicht geringer Anteil der Fluggäste am Airport Paderborn aus der Region Nordhessen kommt. Nun werde in Hessen versucht, Nachfrage am Flughafen Ahden »zu kannibalisieren«. Die mehrseitige Resolution wird die JU auch der NRW-Landesregierung und dem Bundesverkehrsministerium vorlegen.
Die Neuwahlen zum Bezirksvorstand leitete der Paderborner JU-Kreisvorsitzende Michael Köster (dazu Foto-Unterzeile). Gäste der Tagung waren der JU-Bundesvorsitzende Philipp Mißfelder sowie der CDU-Bezirksvorsitzende und Europaabgeordnete Elmar Brok. Mißfelder, Mitglied des Bundestages, stellte heraus, dass die Junge Union für eine wertebezogene Politik stehe. Wichtig sei, dass die Wähler Vertrauen zu den Politikern schöpfen können. »Wenn das Vertrauen nicht stimmt, schadet das der Demokratie«, so Mißfelder, der damit konkret die Wahlerfolge extremistischer Parteien vorwiegend in Ostdeutschland meinte.
Elmar Brok sprach den JU'lern Dank für das Engagement in den vier Wahlkämpfen der vergangenen zwei Jahre aus. Der CDU-Bezirkschef berichtete ferner über jüngste Beschlüsse des Europaparlements, etwa zur Überprüfung der Aufnahmefähigkeit weiterer Länder in die Europäische Union. Brok: »Es muss erst 'mal Schluss sein mit Neuaufnahmen. Die EU darf nicht wie ein Brei auseianderlaufen.«
In einem Grußwort erklärte Bürens Bürgermeister Wolfgang Runge, er würde es sehr begrüßen, wenn in den Räten von Städten und Gemeinden künftig mehr als heute junge, politisch interessierte Frauen und Männer die Chance auf ein Ratsmandat bekämen. In den Räten könnten junge Kommunalpolitiker das Rüstzeug bekommen, um sich später eventuell auch für höhere Gremien zu qualifizieren. Runge ermunterte die JU'ler, einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf das Thema ÝArbeitsplätze für junge MenschenÜ zu legen: »Machen Sie ruhig mal den Mund auf - Sie haben das Recht dazu!«
(weiterer Bericht auf der Seite Ostwestfalen-Lippe/NRW in der heutigen Ausgabe)

Artikel vom 20.03.2006