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Paten sollen Kranken helfen

Der Verein Humanitäre Hilfe für Uganda blickt auf die Projekte für 2006

Verl (mst). In nur fünf Jahren schaffte es der Verein Humanitäre Hilfe für Uganda Verl, Menschen im Raum Kyamahunga und Ibanda einen Teil ihrer Menschenwürde zurück zu geben.

Zwei Krankenhäuser können nur deshalb existieren, weil die Verler Hilfsorganisation sie nach Kräften unterstützt. In der Jahreshauptversammlung im Pfarrzentrum erinnerte der Vereinsgründer und Vorsitzende Thomas Pankoke nun an die Anfänge und das Erreichte, das »Mut macht«. 32 Aktive »setzen sich ehrenamtlich für Not leidende Menschen in Afrika ein, damit jede Spende abzugslos in die Projekte fließt«. Auch für 2006 haben sie sich einige Aktionen vorgenommen.
Ende 2000 gründeten elf Mitglieder den gemeinnützigen Verein. Ihre Zielstrebigkeit zahlte sich aus: Inzwischen haben acht Container Uganda erreicht, mit 46 Tonnen medizinischen Hilfsgütern und zwei Rettungswagen. Die Helfer opferten einen Großteil ihrer Freizeit. Sie verpackten die für die ugandische Bevölkerung so wertvollen medizinischen Güter, ordneten und beschrifteten sie und kümmerten sich um die Begleitpapiere für die Containerladungen. Trotz ihrer Sorgfalt wurde ein Container völlig durchwühlt, so dass Lastwagen den Inhalt unter enormen Mehrkosten schließlich abtransportieren mussten. Doch das entmutigte die Entwicklungshelfer nicht. Thomas Pankoke reiste auf eigene Kosten an den Ort des Geschehens und gewann den Erzbischof der Erzdiözese Mbarara und Missionare der Montfort Fathers für eine enge Zusammenarbeit: Sie kontrollieren seitdem die Containerware, so dass die Güter sicher an ihre Zieladresse gelangen. Per E-Mail stehen sie Woche für Woche mit ihm in Kontakt. »Vor Ort konnte ein Motorrad angeschafft werden, das den Ordensschwestern ermöglicht, die in den abgelegenen Dörfern lebenden, todkranken HIV-Patienten zu versorgen, und auch Medikamente und Verbandszeug.
Unzählige Aktivitäten des Vereins waren notwendig, um Geld zu sammeln und unbürokratisch Hilfe zu leisten. Neun Uganda-Partys, der seit 2003 jährliche Solidaritätslauf unter dem Motto »Laufen für Uganda« und eine Aktion im Jugendhaus Hardehausen mit dem Slogan »Licht für Uganda« erbrachten eine stattliche Summe. Die Gemeindemitglieder von St. Anna und der afrikanische Priester Rogers Biriija konnten in Gottesdiensten und Begegnungen eine breite Öffentlichkeit für die Not der Menschen auf dem afrikanischen Kontinent sensibilisieren. Spenden, etwa vom St.-Anna-Kindergarten, von der Landjugend und der Jungen Union, trugen dazu bei, dass ein lebensnotwendiges Projekt noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann: die Versorgung der beiden Krankenhäuser mit sauberem Wasser. Auch der Verler Gospelchor trug mit dem Konzert »Ein Tropfen auf dem heißen Stein« dazu bei.
Ziel der Uganda-Hilfe ist es zurzeit, weitere Paten für mittellose Patienten zu finden. Ohne Patenschaft sind sie dem Tod geweiht, weil sie die Krankenhausbehandlung nicht selbst bezahlen können. 54 solcher Patenschaften konnte die Verler Initiative bereits vermitteln.

Artikel vom 18.03.2006