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Der Jüngste macht alles klar

Pascal Czauderna erzielt die entscheidenden Spenger Tore

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Als sich Pascal Czauderna beim Stand von 21:18 den Ball zum Siebenmeter schnappt, trauen viele Fans ihren Augen nicht. Doch ausgerechnet der jüngste Spieler des TuS Spenge behält die Nerven, verwandelt zum 22:18 und versetzt dem TV Emsdetten wenig später mit seinem zweiten Treffer zum 23:19 den endgültigen »K.o.«. Verdient setzt sich der heimische Zweitligisten mit 24:20 (11:12) durch und trägt seinen »Youngster« auf Schultern durch die Halle.

»Ich habe beim letzten Training alle Siebenmeter reingemacht, da hat Walter Schubert mir das Angebot gemacht, zu werfen. Das habe ich aber gar nicht ernst genommen«, erklärte der 20-Jährige Bock-Ersatz hinterher. Ernst wurde es dann jedoch, weil Stephan Wilmsen (Magen-Darm-Grippe) am Samstag ausfiel, andere Spieler eine Pause benötigten und Czauderna in der Abwehr gebraucht wurde. Weil außerdem Rüdiger Traub den ersten Siebenmeter verworfen hatte, und Leif Anton als Schütze Nummer zwei gefoult worden war, übernahm Czauderna die Verantwortung. »Es freut mich für Pascal, denn er ist als junger Spieler schon lange dabei und seine Einstellung passt immer«, lobte der wieder überzeugende Torwart Carsten Mundhenk den »Joker«, der normalerweise in der Bezirksliga-Reserve spielt.
Im Vergleich zum schwachen Spiel am Mittwoch in Varel war die Spenger Mannschaft nicht wieder zu erkennen. Die Motivation war den Spielern förmlich anzusehen, die tolle Stimmung in der Halle übertrug sich auf die Akteure. Der TuS hatte zunächst seine Trümpfe in Thorsten Bergmann, der den Vorzug vor Jan Rüter im Angriff bekommen hatte, und Michael Scholz. Nach dem 10:7 (22.) wurden jedoch zu viele Fahrkarten geschossen, so dass sich die Gäste klammheimlich auf 11:12 zur Pause davonschlichen.
Nach dem Wechsel ließ der TuS beim 12:13 nur noch eine Gästeführung zu, danach beeindruckte Spenge mit einer überragenden Abwehr, gegen die der TVE (vor allem Altstar Goldin) aus dem Rückraum überhaupt nicht mehr zum Zug kam. Der aufdrehende Leif Anton am Kreis und Routinier Rüdiger Traub waren als Torschützen maßgeblich an der 19:16-Führung beteiligt. Auch den zweiten von Bergmann versiebten Gegenstoß beim Stand von 20:17 steckte der TuS weg und wurde nach Czaudernas Siebenmetertor in den letzten drei Minuten mit stehenden Ovationen gefeiert. Vier Punkte Vorsprung auf den Drittletzten aus Varel waren der verdiente Lohn.
»Mittwoch wäre ein Sieg zwar wichtiger gewesen, aber ich habe zum ersten Mal gesehen, dass die Mannschaft den Abstiegskampf angenommen hat. Der Wille hat sich ausgezahlt«, freute sich Trainer Walter Schubert.

Artikel vom 20.03.2006