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Glücksspieler haben schlechte Karten

Diplom-Pädagogin informierte in Spenge über eine zunehmende Suchtproblematik


Spenge/Enger (ak). Im Jahr 2003 haben die Spenger 281 000 Euro und die Engeraner 208 000 Euro in Spielhallen und an Automaten in Gaststätten ausgegeben. Erschreckende Summen, die auf eine große Problematik hinweisen.
Über Nutzen und Schaden des Glücksspiels informierte die Diplom-Pädagogin Ilona Füchtenschhnieder am Donnerstag im Bürgerzentrum auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF). »Glücksspiel ist ein zweischneidiges Schwert. Es bringt Vorteile, aber vor allem Nachteile«, sagte die Mitarbeiterin der Landesfachstelle Glücksspielsucht NRW und des Diakonischen Werkes in Herford. Vorteile seien Steuereinnahmen, Geld für kulturelle, sportliche und soziale Zwecke, Freizeitbeschäftigung und Arbeitsplätze. Zu den Nachteilen gehören Sucht, Verschuldung, Kriminalität, Kaufkraftverlust und Selbstmordgefährdung. Der Glücksspielmarkt sei in den vergangenen Jahren immer größer geworden, die Zahl der Menschen, die unter Glücksspielsucht leiden, nehme stetig zu. Aktuelle Schätzungen gehen von etwa 400 000 Spielabhängigen in Deutschland aus.
Auch in Spenge gibt es seit kurzem wieder ein neues Geschäft für Sportwetten am Blücherplatz. Die Spielhalle am Lönsweg soll demnächst erweitert werden. »Je mehr wir anbieten, desto mehr Probleme kriegen wir auch«, sagt die Pädagogin, »denn mit der Anzahl der Spielhallen nimmt auch die Zahl der Süchtigen zu.«
Sie fordert daher, die Vergnügungssteuer zu erhöhen, um der Suchtproblematik ein wenig entgegenzusteuern. Weitere Informationen gibt es im Internet.
www.gluecksspielsucht.de

Artikel vom 18.03.2006