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Helfer finden deutlich weniger Müll

Aktion Saubere Landschaft im Bezirk Levern und in Drohne - 80 Wodka-Flaschen im Graben

Drohne/Levern (kne/weh). Erneut waren in Stemwede freiwillige Helfer im Rahmen der »Aktion saubere Landschaft« unterwegs. Den Auftakt machten am vergangenen Samstag Bürger in Drohne und im gesamten Bezirk Levern.

»Dieses Jahr hielt sich der Müll in Grenzen«, war das Fazit der etwa 25 Drohner Aktionsteilnehmer, die am vergangenen Samstag mit vier Schleppern und einem Pkw-Anhänger in Drohne unterwegs waren, um das einzusammeln, was ihre Mitmenschen in der Landschaft »entsorgt« hatten.
Es war sauberer, und auch »Exoten« - wie die Helfer ungewöhnliche Abfall-Fundstücke nennen - waren dieses Mal wenige gefunden worden, dennoch hatte man nach etwa dreistündiger Säuberungsfahrt durch den Ort eine fünf Kubikmeter Abfall fassende Absatzmulde gefüllt.
»Es waren zum Glück keine Kühlschränke dabei - wohl aus dem Grund, dass diese seit kurzem bei der Firma Wüppenhorst kostenlos abgegeben werden können - aber viele volle Müllsäcke, Reifen, Flaschen und Bauschutt«, erzählen die Helfer, die sich am Mittag nach der Arbeit an der Drohner »Immenklause« mit heißen Getränken und Bratwürstchen vom Holzkohlegrill stärkten.
Obwohl die Teilnehmer, die in jedem Jahr dieselbe Strecke entlang fahren, schon so manches Kuriose gesehen haben, was andere achtlos wegwerfen, mussten sie über einige Fundstücke doch staunen. Wie zum Beispiel über den scheinbar nagelneuen, originalverpackten Entsafter, der zuoberst auf der vollgepackten Mulde lag.
Trotz der hartnäckigen Kälte an diesem Märzwochenende sei die Stimmung unter den Teilnehmern gut gewesen, berichtet Ortsheimatpfleger Wolfgang Koop. Viele Menschen der Dorfgemeinschaft, darunter auch einige Kinder, hätten sich wieder an der Aktion beteiligt. »Die Teams haben sich über die Jahre gebildet und sind immer zuverlässig bei der Aktion dabei«, hörte man lobend. Im Ort müsse man nur wenig »aufräumen«, sagen die Helfer, den meisten Abfall finde man nach wie vor an der Kreis- und Bundesstraße, wo er einfach aus dem Auto geworfen werde und im Straßengraben lande. Doch auch Felder und Wiesen müssten jährlich von Plastikflaschen oder Dosen gesäubert werden.
Auch in Destel, wo die Feuerwehr die Aktion organisierte, lag wenig Müll an den Straßen. Auffallend war allerdings die Twiehauser Straße: Auf einem etwa zwei Kilometer langen Teilstück fanden die Helfer etwa 80 leere Wodka-Flaschen im Straßengraben.
»Ich habe mich sehr über die gute Beteiligung gefreut«, resümierte Ortsheimatpfleger Helmut Thele. »Auch zehn Kinder waren mit dabei.« Abschluss der Aktion war ein Imbiss im Feuerwehrgerätehaus.
In Niedermehnen mussten sich die Helfer erneut im Bereich Neustadt/Molkenstraße ärgern. »Hier fanden wir - wie schon in den Vorjahren - auffallend viel Verpackungsmüll eines Fast-Food-Imbisses«, sagte Reinhard Hegerfeld, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. »Ansonsten ist auch bei uns wenig Unrat gefunden worden. Die zwölf Niedermehner Helfer stärkten sich anschließend bei einem Imbiss im Café Wehebrink.
In Levern übernahmen die Vereine bei der Reiningungssaktion ihre angestammten Bezirke. »Auch bei uns war das Abfallaufkommen unterdurchschnittlich«, sagte Friedrich Klanke, Vorsitzender der Leverner Vereinsgemeinschaft. »Uns fiel vor allem auf, dass kaum noch Dosen gefunden wurden. Hier macht sich das umstrittene Dosenpfand auf jeden Fall positiv bemerkbar.«
Das Wetter hätte wärmer sein können für die Aktion Saubere Landschaft, aber dennoch freuten sich die Drohner und die Helfer aus dem Bezirk Levern, dass sie die Ortsumgebungen von einer Menge Müll befreit haben, der nun an der richtigen Stelle entsorgt wird.

Artikel vom 20.03.2006