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Sicherheit wird hier nur vorgegaukelt

Ergebnis im Tierversuch nicht übertragbar

Tierschutz steht im Grundgesetz - dieser Affe kann sich kaum darauf berufen.

Zu Ihrem ArtikelÊ»Vier Patienten sind wieder bei Bewusstsein«:
Diese dramatischen Nebenwirkungen von Arzneimitteln bei den betroffenen TestpersonenÊbeweisen nach Contergan, LipobayÊund VioxxÊeinmal mehr, dassÊdie Testergebnisse im Tierversuch nicht auf Menschen übertragbar sind. Stattdessen gaukeln sieÊeine Sicherheit vor, die nicht gegeben ist, denn mittlerweile weiß man, dass Organismen von Menschen und Tieren und sogar verschiedener TierartenÊvöllig unterschiedlich reagieren können und dass, vereinfacht gesagt, ein Medikament, das einem Affen nicht schadet, eine Maus umbringen kannÊoder umgekehrt.
Obwohl nie untersucht wurde, ob Tierversuche mehr nützen als schaden, bezahlen wir sie mit Milliarden von Steuergeldern, die besser in die Suche nach Alternativmethoden zum Tierversuch investiert wären. Erste Erfolge zeigen z.B. In-Vitro-Methoden, bei denen Zell- und Gewebekulturen im Reagenzglas mit den zu testenden Stoffen in Verbindung gebracht werden, um dann die Reaktionen zu dokumentieren. Desweiteren muss es endlich eine Datenbank geben, die überÊjeden durchgeführten Versuch ebenso Auskunft gibt wie dafür aufgewendete Steuermittel. Und die Industrie müsste über Erfolg, Misserfolg, Schaden und Langzeitauswirkung für die menschliche Gesundheit berichten.Ê
BRITTA GORSLERBund für Tier- und Naturschutz Ostwestfalen e.V.33098 Paderborn

Artikel vom 29.05.2006